Afskrift | Rom, 16 Januar 1846. |
Hochverehrter Herr Conferenzrath
Collin.
Ihre geschätzten Zuschriften vom 15 November, 4 und 25 December, sind mir seiner Zeit richtig geworden. Die im ersten Brief erwähnte Remisse ist der Frau v. Paulsen damals zugekommen.
Wegen der Auszahlungen, in dem Brief vom 4 December, so habe nach Ihrer Ordre, im Juli 200 Scudi fur mich von den restirenden 1764 Scudi 6 Baj: entnommen. Ferner ausgezahlt an Küchler 29 Septb 300 Scudi, 1 Octob. der Frau v. Paulsen 230; 20 Octob. an Listow 100 Scudi, 8 Jan. Holbeck 500 Scudi und am 9 Jan. Professor Bissen 500, welche Summen zusammen 1830 Scudi ausmachen. Für mehrere andere Zahlungen habe ich überdieß noch 198 Scudi 94 Baj. ausgegeben, so daß ich mit 264 Scudi 88 Baj. im Vorschuß bin. Bei folgende Rechnung giebt alle Ausgaben ins Einzelne an. Beim Durchsehen aller Rechnungen fand ich folgende zwei Posten als von mir ganz vergessen und die ich denn nun noch nachträglich beifügte. Nemlich dem Tischler Ferrari unterm 23 Februar 1844 für Sachen, welche er vor Thorvaldsens Abreise von hier gemacht, mit auf der Rechnung (Quitng Nr 22) bezahlt 9 Scudi, ferner an Cav. Canina unterm 20 Februar 1845 für die letzte Lieferung des architektonischen Werkes I Sezione larchitettura eqiziani, 30 Scudi 12 Baj. Nr 55, welche für die Bibliothek von Thorvaldsen mit nach Kopenhagen gesendet wurde.
Alle Quitungen und Rechnungen, so wie alle Papiere die ich noch in Händen hatte, habe ich am 10 d. per Diligence über Verona in ein Paquet, in Wachsleinwand an Ihre Adresse abgeschickt. In diesen Paquet ist enthalten:
1. Quitungen über gehabte Ausgaben von No 1 bis No 55;
2. Rechnungen und Quitungen von Holbeck;
3. Ausgabenbuch von Galli;
4. Alte Rechnungen von Antoni Ceci (Formatore)
5. Do Do von Camia und
6. Alte Miethscontrakte, Quitungen & & &
Von den Quitungen habe ich nicht, wie beabsichtigt war, Copien, durch unsern Notar nehmen lassen, indem ich sonst an die hiesige Behörde für die darin benannte Summe verpflichtet geworden wäre einige Procente zu zahlen. Ich hoffe es wird sich keiner mehr melden und dann kann ich in solchen Fall ja immer bei Ihnen reklamiren.
Beifolgend schließe ich Ihnen auch einen Brief der Wittwe Koch, so wie ein Zeugniß von Cornelius ein, den die Wittwe auf Anrathen der Hrr. Professoren Clausen und Bissen an mich geschrieben. Das Zeugniß von Cornelius ist von Reinhart, Rohden, Riepenhausen, Lotsch und Wittmer mit unterzeichnet.
Ohne mich auf die Sache weiter einzulassen, indem ich bei Lebzeiten von Thorvaldsen, nie ein Wort davon vernommen, so bin ich doch zu der Wittwe Koch gegangen, um die zwei Gemälde, welche sie noch besitzt und wovon sie eins dem Museum verkaufen möchte, anzusehen. Das eine auf Holz gemalt, Christus im Tempel unter den Schriftgelehrten, wo Maria ihm findet, ist was die Composition anbelangt sehr schön. Es soll 100 Louis d’ors oder 435 Scudi kosten. Hierbei muß ich bemerken, daß in den Schatten und dunkelen Stellen die Farben bis auf den Grund gesprungen sind. Das andere Gemälde ist eine componirte Ansicht von Tivoli und der römischen Campagna, sehr schön aber unter 120 Louis d’ors will die Wittwe es nicht hergeben.
J. Bravo.
[med blyant i første sides venstre margen med en anden hånd:]
Hans A[nvisning][?] af Fi[n.] Kassen, refunderet [for].