Die Unterzeichneten haben die Ehre zu melden daß sie seit ihrem letzten Bericht, 14 Decenber [sic] v. J. die hiesigen Angelegenheiten der Erbmasse des verstorbenen Conferenzrath Thorvaldsen, bis auf Kleinigkeiten, geordnet haben.
Die Ateliers sind mit dem Schluß des Jahres 1844 geräumt und die rückständige Miethe mit 170 Scudi 67 Baj. dem Prinzen Barberini bezahlt. Auch demselben Eigenthümer ist für zerbrochene Fensterscheiben &c &c, so wie Hinwegschaffung des Marmorschuttes Vergütung geworden.
Hr. Dalgas in Livorno sind seine Auslagen 3736 Scudi 30 Baj ersetzt.
Hr. Holbeck das bewilligte Honorar von 200 Sc. ausbezahlt.
Dem Formatore A. Ceci, seine Rechnung von 476 Scudi, mit 250 Scudi abgemacht.
Dem Zeichner L. Camia, statt seines verlangten Guthaben von 276 Scudi 85 Baj. gezahlt 190 Scudi.
Beide haben sich schriftlich mit diesen Zahlungen ein für alle mal als zufrieden und bezahlt erklärt.
Die Abgaben an die hiesige Regierung, von dem Nachlaß des Verstorbenen, statt der gesetzlichen 8 % nur 2 von 100, bezahlt mit der Summe 886 Scudi. als von einem Capital ~ 44,300.
Auch dem Dr und Prof. De Mattheis für ärzlichen Beistande, an dem Verstorbenen 1842 geleistet, ist diesem mit 20 Scudi honnorirt
Eine schriftliche Anfrage der Fürstin Ponninska, wegen der Büste ihres Sohnes, welche im Atelier in Marmor ausgeführt wurde, haben wir dieser Dame beantwortet, daß dieselbe mit den übrigen Sachen nach Kopenhagen abgeschickt ist, wohin sie sich deshalb an die Herren zu wenden hätte. Es ist die Büste im Inventar N 229 bezeichnet und in der Kiste N 28 eingepackt mit der letzten Sendung nach Kopenhagen geschickt.
Auf Bitten der Frau Paulsen und um diese zufrieden zu stellen haben wir ihr noch einige Gipsabgüsse von den Masken ihres verstorbenen Vaters, machen lassen müssen.
Auf die Bemerkung des Herrn Justizrath Thiele, daß es zu Ihrer Kenntniß gekommen sey, Hr. Matthiae habe noch die Statue der Venus in seinem Besitz, so müssen wir darauf bemerken, daß uns dieses nicht unbekannt war. Er hatte diese Gipsstatue noch bei Lebzeiten von Thorvaldsen geleihen erhalten und da er grade damit beschäftigt ist, eine Copie in Marmor darnach zu vollenden, so haben wir sie ihm bewilligt bis er damit fertig ist zu behalten. Hoffentlich wird diese Statue mit der des Conradin noch zum Herbst nach Kopenhagen geschickt werden können.
Beifolgende Einlagen:
1,) Von Hr. Kolb mit Quitungen von Holbeck, welcher Brief uns schon im Decbr. zugestellt wurde.
2,) Brief des österreischen Ambassadeur Grafen von Lützow, beide an die Herren Executoren.
Der Mitunterzeichnete J. Bravo hatte von Hr. Dalgas die Anzeige, daß in diesem Monat das dänische Schiff, Dania Cap. Breckvold, von Livorno direkt nach Kopenhagen geht, hat in der letzten Zeit die Formen von Thorvaldsen’s Werke, welche bei A. Ceci, waren, so wie einige Gipssachen &c., indessen nach beifolgendem Verzeichniß in 9 Kisten einpacken lassen, welcher in diesen Tagen nach jenem Hafen von hier abgehen. Hr. Dalgas hat er ersucht, die im Monat October, bei ihm zurück gelassenen 4 Marmorblöcke gleichfalls mit diesem Schiff zu senden. Auch hat er den Hr. Dalgas ersucht wenn alles eingeschifft ist, den Herrn die Anzeige so wie die nöthigen Papiere, nach Kopenhagen einzuschicken
A N 1. | In dieser Kisten befindet sich, wie in dem Verzeichniß [sic] bemerkt: Die Formen der Büsten des Fürsten Butera und Gemahlin. Diese wie eine griechische Inschrift und andere Gipssachen, fand er beim Ausräumen der Ateliers und Magazinen. Auch in den andern Kisten sind solche Gipssachen eingepackt, welche im Museum aufgestellt doch immer Kunstwerthe haben. Die zwei Schiefertafeln in dieser Kiste, hält er für Unrecht zu verkaufen, indem auf diesen der große Meister, alle seine schönen Basreliefs, modelirte. |
Kiste No 6. | ist der Schraubenschlüssel zu dem großen Pferd, so wie das Brandeisen AT, beide im Magazin gefunden. |
– No8. | An Herrn Justizrath Thiele adressirt. In dieser Kiste, ist das Werk von vom Cav. Canina, Architettura antica, Sezione 1ma egiziana, (ungebunden) ein eingepackt. Auf diesem Werk hat Thorvaldsen für seine Bibliothek unterschrieben und bereits die ersten Abtheilungen erhalten. Es ist dafür 30 Scudi 12 Baj. bezahlt. |
Kiste No 9. | Gleichfalls an Herrn Justizrath Thiele adressirt für das Museum ist darin: Viaggio Pittorico della Villa Adriana, herausgegeben von Penna, als Fortsetzung Tomo III, fas. 38 – 39, und Tomo IIII fas 1 – 17. 2 Exemplare. |
Schließlich ersuchen wir recht inständig, auf das eingesendete Gesuch der Frau Anna Maria Uhden, eine Antwort zu erhalten, wir müssen dieser armen Frau jeden Monat 15 Scudi zahlen, da sie außen [sic] diesen nichts zu leben hat.
Rom d. 4. März
1845
Hochachtungsvoll ergebenst
Philippo A Ricci J. Bravo.
[På den anden led i venstre margen er skrevet:]
Fremlagt i Cftd Thorvaldsens Bo d 16 Ap 1845 / GBrock