Rom den 18. Jan: 30.
Wohlgeborner Herr Etatsrath!
Da ich, wie Sie wissen werden, krank bin, so bin ich genöthigt mich schriftlich an Sie zu wenden um Sie an Ihr gütiges Versprechen zu errinnern, mir Ihre Büste des Prinzen Christian zu leihen, um sie für den Herrn Hambroe, im Fall das Geld hinreicht, in Marmor auszuführen; und wenn dieses der Fall sein sollte, mir gefälligst durch Herrn Bravo die anderen 50 Sc: zukommen zu lassen. Sollte aber der Herr Hambroe nicht so viel Geld bey Ihnen niedergelegt haben daß ich für eine Büste bezahlt werden kann, so bitte ich Sie mir die letzten 50 Sc: für die Figur für den Prinzen zu übernehmen. Ich hoffe daß Sie dann bey Ihrer Zurückkunft die Figur fertig antreffen sollen. und sollte mich auch meine Krankheit daran hindern, so laufen Sie doch keinesweges Gefahr da ich nach den Versprechungen des Grafen Randsau noch etwa 100 Sc: darauf bekommen werde. Wenn Sie vielleicht die Gefälligkeit haben wollten Hr. Bravo die etwarige Form der Quitung mitzutheilen so wird er Ihnen dieselbe sogleich zustellen.
Ich höre daß Sie übermorgen nach München abreisen werden. Angenehm mögte die Reise bey dieser schlechten Wittrung schwerlich werden, ich wünsche Ihnen aber vom ganzen Herzen daß sie glücklich seyn möge u. bleibe
Ihr ergebendster
H Bissen.