Venedig den | Aug 1805 |
Nur durch einige flüchtige Zeilen sage ich Ihnen, mein guter, lieber Torvaldsen dass ich Ihrem Wunsche gemäss einen Wechsel auf drei hundert Piaster an unsern Freund Zoega nach Rom geschickt habe. Empfangen Sie zugleich noch einmal mein herzliches Lebewohl u die Versicherung meiner inigen Achtung u Freundschaft. Es würde mir äusserst leid seyn wenn ich nicht hoffen dürfte Sie öfters wieder zu sehen u mit Ihnen einige Zeit zu verleben[,] Ihre Kunst zu bewundern u mich Ihrer Freundschaft zu freuen. Leben Sie bis dahin so glücklich u froh wie Sie es verdienen u denken Sie zuweilen mit Freundschaft an Ihren entfernten Landsmann der Ihnen vom ganzen Herzen ergeben ist.
Ihrer liebenswürdigen Hausgesellschaft in dem allerliebsten Monte Nero empfehlen Sie mich auf’s angelentlichste. Ihrem lieben, vortreflichen Wirth werde ich aus der Schweiz schreiben u ihm für die freundliche Aufnahme u den frohen Tag auf seinem herrlichen Berge danken. Auch für den guten Führer, den er mir für die Schweiz mitgegeben hat u den ich gewiss nicht ermangeln werde zurück zu schicken sobald ich ein anderes Exemplar habhaft werde, sagen Sie Ihm doch meinen aufrichtigen Dank. Ich möchte gern noch länger mit Ihnen plaudern, aber mein Aufenthalt in Venedig ist so kurz dass ich kaum zum Sehen Zeit habe. Auf Wiedersehen mein guter lieber Torvaldsen. Mit herzlicher Liebe
Der Ihrige
Rantzau