So wie der Lenz nach Winterfrost beglücket
So steigt Dein Fest uns nieder auf die Flur
Die Kunst hat oft mit Lorbeer’n Dich geschmücket
Drum nahen wir mit Frühlings kränzen nur
Und um Dich streuend duft’ge Blütenflocken
Bekränzen wir die würd’gen Silberlocken:
Es ist das Bild von Deines Geistes Kraft
Die nie veraltend ewig glühend schafft.
Schon wollt’ dich [einst] des Schicksals finstres Walten
Verstoßen aus dem Künstler-Paradies
Da, aus dem Heere Deiner Kraftgestalten
Entstandst Du Jason, mit errung’nem Vließ
Und staunend folgt die Welt und mit Vergnügen
Dem Helden, der der Vorzeit treu entstiegen
Der Zauber ist gelöst! Dein Geist sich hebt
Und alle Steine werden rings belebt!
Die Götter all’, die Sänger und Heroen,
Die Heldenthaten der Vergangenheit
Die in der Nacht der schwachen Kunst entflohen
Die führst rufst Du neu zurück in deine Zeit.
Es regt sich weit um Dich wie Meereswogen
Und tausend Bilder kommen angezogen
Und im Triumphe trittst Du hochgestellt,
Mit Alexander in die KünstlerWelt.
Dein neuer Tag bestreut die Flur mit Rosen
Und Deine Nacht aufglänzt wie Sternenpracht
Cythere und die Liebesgötter kosen
Und Mavors selber staunt ob ihrer Macht.
Doch immer höher tragen Dich die Schwingen:
Das Höchste muß dem Hochgefühl gelingen,
Und selbst hervor aus Deinem Geiste geht
Der Heiland, liebend und voll Majestät!
So hast Du vierzig Frühling’ nun gewaltet
In Roma, Sproß um Sproße trieb das Reis
Und noch ist nicht das Feuer Dir erkaltet,
Noch stehst Du, fürstlich, in dem Schöpfungskreis
So wie Du Leben jedem Werk gegeben
So werden ewig Deine Werke leben:
Dich, der Du so vorausgeeilt der Zeit
Ereilt auch nimmer die Vergänglichkeit.
Drum, an dem Tage, von Dir selbst geweihet
Dem wir verdanken Deines Wirkens Glanz
Hat Ehrfurcht sich, und Herz an Herz gereihet
Und Dir gewunden diesen Liebeskranz.
”Wir flochten ihn in Deiner Silberlocken
”Und streun um Dich des Lenzes Blüten-Flocken
”Noch manches Frühlingstag, so schön und mild
”Begrüße Dich im irdischen Gefild!„
/Chor/
”So wie Du Leben jedem Werk gegeben
”So werden ewig Deine Werke leben:
”Dich, der Du so vorausgeeilt der Zeit
”Ereilt auch nimmer die Vergänglichkeit!
H. Fried.