Herr Staatsrath, nein! nicht so! lieber guter, großer Thorwaldsen, was dieser Namen ausdrückt, vermögen keine Könige zu geben; wenn blutiger Kriegsruhm längst verklungen, lebt rein und hehr, noch segenvoll des großen Künstlers Namen; ergänzend leben seine Werke fort. Das herzliche Fest das mein herzlicher Thorwaldsen mir gab verschönte noch meine lezten Stunden in Rom, machte aber meinen Abschied schwer. Dite della mia parte molte belle cose alla brava famiglia Butti ed al Nano, e non dimendicate mi presso la vera la verissima romana la Sgna. Girometti neppure presso l’amabile Moretta. Daß Rom mir noch näher erscheine reiste ich in 10 Tagen hieher, heimisch bin ich in ihm, und meinem Herzen nahe seid[formentlig?]t ihr lieben guten Menschen. Da ich morgen nach Würzburg abgehe wäre es möglich daß mein Bildniß erst diesen Winter nach Rom komme, lieber so spät, als daß Sie kein gutes bekämen, der Sie in Marmor mich lebend dargestellt. Nun Lebewohl, bis auf Wiedersehen. Meinen Thorwaldsen sehr schätzender
Nymphenburg 15 May 1821. | Ludwig Kronprinz |