No. 10046 af 10318
Afsender Dato Modtager
Johan Bravo [+]

Afsendersted

Rom

11.-12.3.1846 [+]

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af brevet.

Just Mathias Thiele [+]

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Ingen udskrift.

Resumé

Kommentarerne til dette brev er under udarbejdelse.

Se original

Rom 11 März 1846.

Heute, lieber Thiele, wird die Epistel wohl nicht so lang als meine beiden letzten. Deine liebe Zuschrift vom 7 Febr. habe ich erhalten und die Einlage an den Präsidenten von S. Luca unter Convolut zugestellt. Du wirst unterdessen, meinen Brief vom 13 Febr. gleichfalls erhalten haben.

Ich danke Dir für die prompte Mittheilung, daß die 4 Stücke Antiquitäten wohlerhalten angekommen sind und ganz erfreut bin ich daß der allerhöchsten Beifall Sr Maj. erlangt haben. Obgleich ich im Voraus davon überzeugt war so ist es doch wohlthuhend wenn man erfährt daß man auch den Geschmack des hohen und gnädigen Herrn getroffen. Ueber die Absendung der übrigen Gegenstände kann ich noch immer nichts Bestimmtes sagen. In Livorno ist wie Dalgas mir nun schreibt, keine Direkte [sic] Gelegenheit nach Kopenhagen und sie über Hamburg gehen zu lassen, ist mir zu unsicher wie lange da die Sachen unter Wegs bleiben und da könnte es mir ergehen wie mit Jerichau seine Gruppe. Im Anfang des Monats Maj, geht eine direkte Fuhrgelegenheit nach München, vielleicht daß ich sie damit sende, wenn sich bis dahin keine Schiffsgelegenheit in Livorno, findet.

Wegen Koop, so habe ich von Adler vor einigen Tagen Brief, daß Sr Maj. der König ihm für sein Gemälde 150 Rbth gleich 75 Scudi bevilligt und Torlonia zeigt mir heute grade an, daß diese Summe zu meiner Disposition bei ihm stehe.

Jerichau, habe ich die Allerhöchsten Befehle Sr Maj. mitgetheilt, daß der Fries für das Schloß nicht vergessen werde dürfte.

Unser gute Bissen ist am 7 d. von hier mit der Diligence über Ancona nach Kop. abgereist. Seine hier modelirte Statue Hylas ist ein Meisterwerk und soll nach seiner Angabe in Marmor gemacht werden. Er wird Dir, bei seiner Ankunft, außer meine Grüße auch die Conchyle für Deine Tochter mitbringen, die unser Petersen gemacht. Auch habe ich ihm eine Paste für Deine zweite Tochter mitgegeben, die aber so theuer ist daß ich es nicht wage zu sagen, geschweige denn in Rechnung zu bringen Mache nur kein saures Gesicht, sey freundlich und nimm diese Kleinigkeit von mir, mit dankbaren Herzen gegeben, an. Auch gut, lieber Thiele, dunque Deine Frau hat ihre private Affairen mit dem Philippinchen, das ist kostbar. Sey so gut und sag ihr, sie solle sich in Acht nehmen daß ich nicht mal nach Kop. komme und das Philippinchen ganz unverhofft von ihr fodere.

Den guten Bissen habe ich gleich nach dem Empfang Deines Briefes die Stelle darin, wegen der Bestellung des Königs von Preußen, selber lesen lassen. Ich wünsch ihm daß etwas davon wird. Ich hab ihm gerathen sich auf der Durchreise in Berlin, dem König zu präsentiren.
Wegen der Statue der Prinzessin Baryatinsky, habe ich nichts erfahren können, doch hoffe ich dies durch Camia zu können, den ich bisher nicht getroffen habe.

Auch Gurlitt habe die Stelle in Deinem Brief vorgelesen und er sieht nun Deine Antwort entgegen.

Nun wäre Dein letzter Brief beantwortet und jetzt zu neuen Geschäften.
1) Da das Monument der verstorbenen Prinzessin endlich ganz fertig ist, so folgt hiermit die Rechnung, sowohl über das dazu erhaltene Geld von Dir, als jenes für die Mutter der Frau Paulsen und jene 500 Scudi zum Ankauf der Alterthümer in Neapel. Ich habe alle Portoauslagen welche der Regierung angehen darin berechnet und hoffe daß es nicht unangenehm aufgenommen wird.
2) Mit Campana seine Affairen geht es recht vorwärts und er hat schon einen großen Theil der Abgüsse zu meiner Disposition gestellt, doch um keine unnöthigen Kosten zu verursachen, hab ich ihn gebeten, sie bis ich sie einpacke in seinem Hause zu lassen. So wie ich nun Nachricht von Dalgas erhalte daß ein Schiff in Livorno ist, welches direkt nach Kop. geht, so geht das Einpacken los. Er wird, wie ich früher schrieb noch mehr geben, als er versprochen und er hält Wort, davon kannst Du überzeugt seyn. Ich wünsche und hoffe nur daß Sr Maj. der König auf meine Bitten eingehe und ihm das Commandeurkreuz gleich bewilligt. Die Zeit rückt näher heran daß die Kaiserin von Rußland eintreffen soll und die läßt ihm nicht undecorirt. Ich hoffe es wird sich machen und Sr Maj. unser König meinem Eifer in dieser Angelegenheit mit gnädigen Blicken aufnehmen, da ich es aus der reinsten Absicht thue, ihm zu dienen und dem Vaterland mich nützlich zu zeigen.
3) Einliegender Brief an Sr Maj. von meinem Freund dem Mons. Spada, der gegenwärtig Kriegsminister geworden ist. Er hat früher unserm König Mineralien von hier geschickt und der König ihm eine Sammlung von Island, Grönland und Norwegen zugeschickt, die mit den Büchern herkommen.) Ich bitte bei dieser Gelegenheit daß Du mich Sr Königl. Maj. allerunterthänigst zu Füßen legen wollest und Allerhöchstdenselben zu danken für die Gratification meiner Reisespesen nach Neapel, welche ich erhalten soll.
4) Wegen Cortona kann ich heute noch nichts sagen, indem ich noch keine Antwort von dort erhalten. Ich hoffe das Geschäft wird sich machen lassen. Privatpersonen werden es schwerlich kaufen, sowohl des Preises wegen als der Vorstellungen die darauf sind und die nach unsern gegenwärtigen Ansichten zu obscen erscheinen. In einer Sammlung ist dies ein anderes und als Kunstwerth hat es seines Gleichen nirgends. Dr Braun sagte neulich als das Gespräch darauf kam, daß es über 1000 Louisd’or werth sey und wenn er Geld hätte, es auf Speculation kaufen würde.

Von Thomsen hatte ich in diesen Tagen einen Brief aus Wien, er gedenkt zur heiligen Woche hier einzutreffen. Raffenberg mit Frau und Lundbye sind nach Neapel abgereist. DrJur. Brock ist aus Paris angekommen und mit ihm fünf andere Landsleute und drei Damen. Von allen Landsleuten soll ich grüßen, es geht Allen wohl. Auch Ricci grüßen, da wird jetzt jeden Abend Musik gemacht, wie denn überall in der Fastenzeit, ohne Theater in den Familien er häuslich hergeht. Grüße Deine gute Frau und Tanta Fame, wie auch Gamst, Bindesbøll. Von letzteren habe ich Grüße durch den Maler Grahl aus Wien erhalten. Lebe wohl, ich sehe Deine Antwort auf mein Schreiben vom 13 Febr entgegen.

Dein Bravo

[Øverst på sidste side:] Rom 12 März

P.S.
Wegen der Portraitstatue der Prinzessin Baryatinsky, habe ich mit Camia gesprochen, er weiß nur daß Thorv. mal gesagt, man habe sie ihm nicht bezahlt, wogegen Galli aussagt die erste Rate habe Thor. erhalten aber seitdem habe sich kein Mensch darum bekümmert. Wie er 1838 nach Kop. gereist habe er gesagt es kümmere sich doch kein Mensch um diese Statue und daher sey es besser sie dem Museum zu schenken. Dies ist was ich habe erfahren können. Die Statue ist schön und eine der Wenigen welche ganz sorgfälltig [sic] in Marmor vollendet ist. Es wäre Schade wenn sie in dem Museum einst fehlen sollte.

Dein
Bravo

Einlage
an Bissen.

Da mir bis Abgang der Post noch einige Augenblicke bleiben so mache ich noch ein Postscriptum, nemlich eine Sache welche ich schon längst habe sagen wollen, ist die: Wäre es nicht möglich den jetzigen Generaldirektor aller Museen und Galerien im Vatican und im Lateran zum Mitglied unserer Akademie zu ernennen. Wenn er als Bildhauer auch nicht der erste ist, so hat er doch Verdienste. Es wäre deshalb schon vortheilhaft für unsere Künstler welche in den verschiedenen Museen arbeiten wollen, dann haben wir ihm nöthig wenn irgend ein [sic] Abguß verlangt werden sollte. Ich kenne den Mann sehr genau u wie ich den Wunsch äußerte einen Abguß der schönen Statue des Sophokles für unsere Akademie zu erhalten (welche wir jetzt durch Campana bekommen) war er gleich bereit willig. Alles dies berücksichtigend so glaube die Akademie könne ihm an die Stelle von dem verstorbenen Camuccini ernennen. Alle seine Titel wäre zu viel, daher schreibe ich Dir nur die hauptsächlichsten. Er heiß, Commandeur Joseph de Fabris, Prof der Bildhauere Ritter des St. Gregor Orden und der eisernen Krone, General Direktor der Museen u Galerien des Vaticans u des Museum Gregoriano im Lateran, Vice Präsident von S. Luca, & & ferner Mitglied er Akademien Bologna, Ravenna Perugia, Wien, Florenz, Venedig, Mailand & &. – Grade wie ich dies geschrieben erhalte ich einen Brief von unsern Consul Fleischer in Neapel, worin er mir unter Andern schreibt, Fräulein Herbst habe sich in den letzten Tagen mit Etatsrath Vogt – verheirathet. So geht’s gut!!!

Arkivplacering
m31, nr. 59
Personer
Gottlieb Bindesbøll · Leonardo Camia · August Grahl
Sidst opdateret 30.08.2013 Print