No. 899 af 10319
Afsender Dato Modtager
Bertel Thorvaldsen [+]

Afsendersted

Rom

21.2.1810 [+]

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af brevet.

Ludwig 1. [+]

Modtagersted

München

Modtagerinfo

Tilskrift: an Sr. Königle Hoheit / dem Durchlauchtigsten / Fürsten und Herrn Ludwig / Kronprinz von Bayern. / München
Ingen udskrift.

Resumé

Kommentarerne til dette brev er under udarbejdelse.

Se original

Durchlauchtigster Kronprinz
gnädigster Fürst und Herr!

Es war mir ungemein lieb, aus dem Schreiben Euer königlen Hoheit No 2 vom 16ten Jänner zu ersehen, daß Höchstdieselbe in Hinsicht des Ankaufes des Fauns mit mir ebenderselben Meinung sind. Man begnügt sich indessen mit der Statue des Herkules und läßt jene bis auf weiters stehn. Für den Herkules bin ich über die Art des Ankaufes mit Sr Ellz dem Herrn Minister bereits übereingekommen, und es sind unter der Hand solche Masregeeln get genommen worden, die von diese Statue Euer königlen Hoheit gewis zusichern. Nur muß man behutsam worwärts schreiten um hierin nicht zu viel Empressement zu zeugen, sonst würden die Eigenthümmer geflissentlich auf dem überspanten Preise verharren, der ohnehin aller Wahrscheinlichkeit noch auf 2500 Scudi wird festgesetzt werden müssen.
Ueber den Bachuspriester des im Hause Braschi hab ich schon dem Hrn. GallerieInspektor Dillis persönlich weitläufiger gesprochen, und ich beschränke mich hier blos noch zu wiederhohlen, daß diese Statue in seiner Art ein wollkommend Kunstwerk ist, und allerdings was verdient in die Plastische Kunstsammlung Euer Königl Hoheit aufgenommen zu werden. Ueber den Preis dieser Statue konte ich mich bisher noch nicht genau erkündigen, werde es aber bey nächster Gelegenheit thun. In jedemfalle würde ich dieselbe nie so hoch ansetzen wie den Herkules, und würde mich eins[t]weilen begnügen die Hälfte darauf zu biethen.
In Betreff der schon angekauften kleinere Kunstwerke vom 2ten Range für Euer Königlen Hoheit wäre ich der unmaßgeblichen Meinung dieselbe der Samlung ohne Anstand beyzugefallen, und folglich sie nie wieder wegzugeben. Meine gründe hiezu sind folgende. Es ist unmöglich, daß in einer plastischen zahlreichen Kunstsamlung alle Werke von einem gleich vollkommenen Werthe sind theils wegen der Wahl der Verschiedenheit in Hinsicht der Gegenstände die in dieselbe aufgenommen werden müssen, theils in Hinsicht auf die Kunstepochen, von der sie ihren ihr Ursprung nach Entstehen zu verdanken haben, und die bey einer ähnlichen Unternehmung immer berücksichtigt werden müssen niemals vernachlässigt werden könen. Ferner wird das Vollkomen an der Seite des minder Vollkomenen gleichsam noch mehr an Werth gewinnen, und seinen Rang mit desto ungetheilternen Beyfall behaupten. Endlich gestehe ich Euer königlichen Hoheit ganz offenherzig, daß die Zeiten zum Verkauf in Rom gegenwärtig auserst ungünstig geworden sind, und ich konte zutraue mir Höchstdieselbe zu versichern, daß ich nicht nur zweifle, ob man für die zu veräuserde Kunstwerke die Hälften ihres Werthes erhalten könne, sondern selbst auch ob man Käufer für dieselbe finden würde. Hiegegen bin ich versichert, daß wenn man sich noch einige Monathe gedultet, man mit einer Summe baaren geldes nach und nach die besten und ausgezeichnetesten Kunstwerke aus den vornehmsten Häusern Roms um billige Preise wird an sich bringen können. Vorzüglich dächte ich, sollte dieses für Mahlereyen der Fall seyn.
Indem ich hiemit noch die Eh hohe Ehre habe Euer königlen Hoheit anzuzeigen, daß sich die Statue von Adonis bereits ihrer Vollendung genähert hat, bin ich mit mit tiefster Hochachtung und ergebenster Dienstwilligkeit

Euer Königlen Hoheit

Rom den 21ten Hornung 1810.

gehorsamster B.Th.

Generel kommentar

Dette brev er et udkast til det afsendte brev af 27.2.1810.

Arkivplacering
m28, nr. 47
Dokumentstatus Koncipist
Færdigt dokument af koncipist C.F. Høyer
Sidst opdateret 07.01.2013 Print