Hochwohlgeborner,
Hochverehrter Herr Staatsrath!
Es bedarf gewiß keiner besondere Versicherung, daß Ihr geehrtes Schreiben, in welchem Sie sich so gütig gegen mich äußern, mir die größte Freude gemacht hat. Sehr glücklich schätze ich mich aber die Ehre zu haben, Ihnen anzuzeigen, daß Sr. Majestät der König Ihr durch mich Allerhöchstdemselben übergebenes Dankschreiben mit dem gnädigsten Wohlgefallen aufgenommen haben und Ewr. Hochwohlgebornen schätzbare Bereitwilligkeit, Seiner Majestät erhabene Absichten, der Kunst einen Tempel zu bauen, zu unterstützen, dankbar anerkennen. – Würtemberg wird stolz seyn auf die ehrenvolle Aufmerksamkeit, mit welcher Sie dasselbe zu erfreuen würdigen.
Große Freude hat dem Verein für das Denkmal Schiller’s die Aussicht gemacht, vielleicht den allverehrten Künstler, dem es sich so sehr verpflichtet fühlt, bald in seiner Mitte verehren zu können, und es ist mir der angenehme Auftrag geworden, Ewr. Hochwohlgebornen den Wunsch an’s Herz zu legen, daß Sie bei Ihrer vorhabenden Reise doch das dankerfüllte Stuttgart nicht vorbeigehen möchten. Jedermann würde es sich hier zur angenehmensten Pflicht machen, Ihnen den Aufenthalt hier so angenehm als möglich zu machen.
Daß Sr Majestät unser Allergnädigster König Eurer Hochwohlgebornen Besuch Stuttgarts mit besonderm gnädigen Wohlwollen erkennen werden, darf ich mit dem vollsten Überzeugung versichern.
Vor Allen würde sich aber eben das Glück Ihren persönlichen Bekanntschaft vorzüglich freuen
Ewr. Hochwohlgebornen
Stuttgart | ganz ergebener |
den 7te. April | Reinbeck. |
1837. |