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Krakau, 7. März.
Die hiesige Schloßkirche zeichnet sich jetzt durch vier prächtige Denkmäler aus neuerer Zeit aus, von denen zwei noch nicht ganz vollendet sind. Das Denkmal Wladimir Potozky’s, von Thorwaldsen, gehört zu den ersten Meisterwerken dieses Künstlers. Es besteht in einem Piedestal mit Basreliefs, auf dem sich die lebensgroße Statue des Grafen Potozky erhebt.
Von den drei Thorwaldsen’schen Sculpturwerken, die sich in Polen befinden, wird dieses für das schönste gehalten. Das zweite jener Denkmäler ist Kosziuszko’s Grabmal, von Fr. Lanci, eine Sarkophag im antiken Styl, einfach, kräftig und erhaben, aus einheimischem Stein verfertigt. Er steht dicht neben dem Gewölbe, in welchem die irdischen Ueberreste Johann’s III. ruhen. Der Sarkophag ist mit den schönsten Basreliefs verziert; über demselben erhebt sich eine Lampe, deren Flamme verborgen ist und das ganze Grab mit einem magischen Helldunkel erfüllt. – Die Kapelle der Gräfin Wonsowitsch, deren Bau noch nicht vollendet ist, ebenfalls von Fr. Lanci, ist ein Grabgewölbe in gothischem Styl. Außerdem ist eine Grabkapelle für den Grafen Arthur Potozky so eben begonnen worden.
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