Rom de 12 Juni 1819
Wertester Herr und Freund
Ich weiβ wirklich nicht, was ich Ihnen rücksichtlich auf die Ausführung [des] [papiret mangler] Löwen sagen soll, denn, wenn die eingegangene Summe nicht hinreicht, so ist [papiret mangler] ohne Weiters unmöglich einen Bildhauer von Rom kommen zu lassen. Auf der andern Seite ist die Sache von gröβter Wichtigkeit, und erfordert ein[en] [papiret mangler] geübten Künstler, schon der Gröβe wegen. Freilich keinen Bildhauer [papiret mangler] erster Claβe, und das sind auch die nicht, von denen ich Ihnen schrieb[.] [papiret mangler] zu der ersten Claβe gehören diejenigen, welche erfinden und Mod[el]le verfertigen, zu der zweiten die, welche eine besondere Praxis [ha]ben solche Modelle in Marmor auszuführen, und deren sich die [Erstern] denen diese Praxis oft abgeht, bedienen. zu diesen gehört Cocchi [.] [Er] hat darin vor die meisten Andern einen Vorzug, daβ er zeichnen [kann.] Von seiner Forderung würde sich wahrscheinlich Manches modifizieren [papiret mangler] laβen, die Eisen müβte er natürlich besorgen, und wenn er eine [Termin] für die Wollendung bestimmt hätte, so müβte er die Arbeiter auf [papiret mangler] Rechnung halten, die er dazu anwendete, er würde diese Zeit auf [papiret mangler] Monate bestimmen. Ich hoffe, daβ bedeutende Beiträge eingehen werde[n], wenn der Löwe zur Zeit der Tagbesatzung einträfe. Ich hoffe denselben über Bologna Piacenza, Mailand und den St Gotthard zu sen[den] [a]ls den kürzesten Weg, und laβe denselben so gieβen, daβ er auseinandergenommen und wieder zusammengefügt werden kann. Indeβen macht mich diese Geschichte noch krank, denn der Löwe ist seit einiger Zeit fertig, nur fehlen die Waffen, und ich konnte es noch nicht dazu bringen, daβ er sie gemacht hätte, gestern schleppte ich Thorwaldson beinahe mit Gewalt ins Studium und wollte nicht von der Stelle weichen, bis er sie nicht gemacht, da führt der Gukkuk eine Bottschaft her vom Kaiser, zu dem er gerufen wurde, er lieβ mich mit einer langen Nase mit groβen Entschuldigungen, gieng und wurde Commandeur, denn der Kaiser schenkte ihm den Orden des eisernen Kreuzes, am Halse zu tragen. Ich hoffe indeβen, das die Kisten noch zu rechter Zeit eintreffen werden, denn über den Gotthard dauert die Reise nur Sechs Wochen und in der künftigen Woche muβ der Löwe nothwendig fertig werden.
Von Neapel habe [ich] keine Antwort. Snell sagte mir, es sey hier [papiret mangler] nichts zu hoffen, weil meistens nur Schweitzerkünstler, die nicht viel hätten, hierseyen, Kaisermann ist reich aber von ihm gerade am [we]nigsten zu hoffen. Snell will – einen Louisd’or geben: Ich habe [i]hn aber nicht bezogen und weiβ nicht, ob ich diese groβe Gabe beziehen soll???