Afskrift
Verehrtester Herr Conferenzrath Collin.
Rom 9 Junii 1846.
Ich habe die Ehre Ihnen heute mitzutheilen, daß ich am 18 v.M. von hier, die beiden Originalstatuen in Gips, die Venus und die des Conradins, von Thorvaldsen, nach Livorno abgeschickt, wo sie wie mir Consul Dalgas schreibt bereits am 2d auf dem unter russischer Flage fahrendem Schiff Gustav, Capt: Juberg nach Kopenhagen verladen sind. Diese beiden Statuen sind in drei Kisten, mit aller möglichen Sorgfallt gepackt und sind gezeichnet No 1 bis 3, Copenhagen. In Kiste No 1, ist die Statue der Venus verpackt. No 2 enthält den untere Theil des Conradin und No 3 den Kopf und die Brust dieser Statue. Die abgenommene Hand befindet sich in Papier eingewickelt im Innern der Statue im Kasten No 2, auch das Schwerdt in Papier ist separat eingewickelt. Dalgas wird Ihnen den Frachtbrief des Schiffers, so wie seine und meine Rechnung zur Bezahlung einsenden. Meine Auslagen hier sind, für Tischlerrechnung, Einpackung, Erlaubnißschein, Zolldeklaration, Transport bis zur Tiber, Arbeitslohn, Trinkgelder, Spediteur, Mackler & & &
für die Kiste No 1 [für die Kiste No] 2 [für die Kiste No] 3 |
Scudi Scudi |
12.70 12.30 11.20 36.20 |
Die Summe habe ich mir von Dalgas erbeten, welches das leichteste Mittel ist daß ich zu meinem Geld komme. Ferner kommt hierzu die Fracht bis Livorno, welche ich zu 4 Scudi jede bedungen hatte, altso 12 Francesconi. In den Kisten habe ich Sachen für Professor Clausen, Oberpräsidenten Kierulff und andere Landsleute beigepäckt und ich bitte deshalb, das beifolgende Verzeichniß zu berücksichtigen. Diese drei Kisten enthalten meines Wissen die letzten Sachen von Thorvaldsen von hier und beide Kunstwerke werden ein Schmuck mehr des Museums bilden, daher wünsche ich doppelt daß sie gut in Kopenhagen ankommen. Matthiae erkundigt sich fast jeden Posttag ob denn noch immer die ihm zukommenden 300 Scudi, welche er nun seit einem Jahr erwartet, nicht eingetroffen. Er ist deshalb in Verlegenheit gerathen und da ich ihm immer habe aushelfen müssen, so bin ich am Mehrsten dabei interessiert daß er und ich zu dem Gelde kommen. Auch die Mad. Koch, sendet häufig zu mir und möchte die Entscheidung vernehmen. Ich glaube sie wird es jetzt schon billiger hergeben, nachdem sie gesehen daß man sich in Kopenhagen nicht darum reißt, das Bild zu bekommen. Mit den monatlichen Zählungen an der Frau Uhden von Februar bis Juni, sind 5 Monate à 15 Scudi und Porto-Auslagen bin ich schon wieder an 80 Scudi im Vorschuß für das Museum. Außer den Sachen die für Sr Maj: bereits nach Kopenhagen abgegangen sind, habe ich in dieser Woche noch 6 andere Kisten mit interessanten Abgüsten gepackt, die ich morgen nach Livorno einzuschiffen gedenke.
In dem Augenblick wie ich dieses schließen will erhalte ich Brief von Dalgas, Livorno 8 d: worin er mir meine Auslage durch Wechsel deckt und anzeigt daß er bereits unterm 5 d. an die verschiedenen Empfänger der übersendeten Kisten geschrieben und Rechnung eingeschickt.
Die Prinzessin Poninska hat durch ihren Sohn, schriftlich nochmals wegen der Büste des verstorbenen Sohnes anfragen lassen, wo dieselbe sey und ich habe schriftlich geantwortet man soll sich an die Vorstehere des Museums wenden, wo die Büste fertig in Marmor steht.
[med anden hånd:] (Sluttet d. 11 Juni 1846) | Ew. hochwohlgeboren ganz ergebenster Diener J Bravo. |
[I margen er tilføjet med anden hånd:]
Privat Sag: Museet
uvedkommende.