No. 9401 of 10319
Sender Date Recipient
Johan Bravo [+]

Sender’s Location

Rom

20.6.1843 [+]

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Just Mathias Thiele [+]

Recipient’s Location

Antagelig København

Abstract

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Herrn Justizrath
Professor Thiele

Rom 30 Juni 1843.

Beifolgend bin ich so frei Ihnen folgende Briefe,
1.) An Sr Majestät, von Campana,
2.) [En tuborgklamme forbinder punkt 2. og 3.]
3.) für Sie von Campana und Canina und
4.) An Commandeur Falbe von Campana
zu überschicken, die mir von diesen Herren zur Uebersendung zugestellt sind.

Zur Erklärung eines Irthums [sic], den der gute Campana in seiner Zerstreutheit begangen, muß ich Sie etwas weitläufig vorher unterrichten. Wie Sie erinnern brachte ich außer Campana’s Werk über die Gräber auch seine Ausgabe der Terracotti für Sr Maj. mit nach Kopenhagen daß er mir diese mitgegeben, sich nicht mehr erinnerd [sic] erkundigte er sich während meiner Abwesenheit bei Professor Ross aus Athen, ob es nicht angebracht sei, ein Exemplar dieser Ausgabe an den König schicken zu dürfen, der ihm dann zur Anfrage, Hr. Falbe aufgab. Dieser hat ihm denn sehr höflich geantwortet und ihm die Erlaubniß Sr Maj. hier zu gemeldet. Sie können sich leicht denken wie unangenehm mir dieser Vorfall sein mußte, da es ja leicht scheinen konnte, als habe ich die drei ersten Hefte der Terracotten ohne seinen Willen dem König, durch Sie überreichen lassen. Um seinen Fehler nun wieder gut zu machen, will er 1 Ex. schön eingebunden mir morgen zuschicken, welches ich sodann durch eine oder andere passende Gelegenheit Ihnen senden werde und welches Sie dann Sr Maj. mit Erklärung des Herganges überreichen wollen. Dahingegen das Ex. welches bereits in der Bibliothek Sr Maj. sich befindet gefl. zurück zu ziehen und es als ein Zeichen seiner Achtung gegen Sie, für sich annehmen wollen. So sagt er mir, habe er auch in den beifolgenden Brief an Sie geschrieben, wenn er in seiner Zerstreutheit nicht wieder gefehlt.

Canina hat während meiner Abwesenheit, ein neues Prachtwerk über die römischen Basiliken vollendet, welches nicht in den Buchhandel kommt. Er ist so freundlich gewesen mir ein Ex. davon anzubieten, welches ich der Akademie Bibliothek seiner Zeit überschicken mir die Freiheit nehmen werden, welches Sie gefl. in der Versammlung anzeigen wollen.

Ueber die Vasen des Hr. Feoli, kann ich Ihnen leider noch nichts Bestimmtes schreiben. Sie erinnern sich seinen Brief, worin er mir ganz Carte blanche gab, die Sache für ihn abzumachen. Wie ich auch gegen Sr Maj. Beim Abschied äußerte, traute ich seinen Worten nicht recht, wie es sich denn nun auch zeigt. Er macht sich auf einen bedeutenden Preis Hoffnung darum will er keine Summe nennen, hat sich aber Bedenkzeit ausgebeten. Ich nehme mich in Acht ihm zu zeigen daß mir etwas daran gelegen ist, im Gegentheil spiele den Gleichgültigen.

An Thorvaldsen habe ich gestern geschrieben und Briefe von Campana, Canina und Holbeck eingelegt. Ich hab ihm, wie er beim Abschied verlangte, über sein Haus und Studio gemeldet, daß Alles in Ordnung sey. Auch mich erboten, wenn er Befehle hätte, ich sie gerne für ihn ausführen werde nur soll er mich, wie ich beim Abschied bat, mich mit der sauberen Frau Baronessin verschonen. Es heißt hier, er werde nun da Paulsen gestorben ist, seine Tochter hierher begleiten. Wie haben Sie es jetzt mit ihm und hat er seine Sachen nunmehr ausgepackt?

E. Meyer ist ja in Kopenhagen und hat wie ich höre Bestellung vom König erhalten. Grüßen Sie ihm doch gefl., ich werde ihn nächstens schreiben.

Von Gurlitt habe ich einen Brief aus Civita vecchia gehabt, wo er am 21 d. auf de Fahrt nach Neapel war. Er gedenkt mit seiner Frau in Oct hier einzutreffen und wünscht ich soll ihm eine Wohnung miethen.
Von famosen Landsleuten sind hier gegenwärtig Hr. Puggaard und Orla Lehmann und es freut mich sagen zu können, der gesunde Verstand unser Künstler macht sich ordentlich lustig über die revolutionären Kraftäußerungen dieser Herren. Hier sind wir Gott sei Dank der Politik fremd und auch die Holstein-Schleswig Frage, macht unter den Landsleuten keinen Eindruck oder Störung.

Darf ich Sie zum Schluß noch ersuchen, bei der Ueberreichung des Briefes, mich Sr Königl. Majestät allerunterthänigst zu Füßen zu legen.

Ihrer wehrten Gemahlin meine Empfehlung so wie ich Sie bitte mich Ihrer Freundschaft ferner zu würdigen und mich recht bald mit ein paar Worte Ihrer Hand zu erfreuen. Hochachtungsvoll verharrt

Ihr
ergebenster
Joh. Bravo

In diesen Augenblick, sendet Campana, grade vor der Versiegelung, das Exemplar für Sr Maj. Es ist prachtvoll eingebunden und der Name des Königs ist mit goldenen Buchstaben auf dem Umschlag gedruckt. Es geht bis zur Tafel XVIII.

Archival Reference
m31, nr. 21
Last updated 10.05.2011 Print