Lubeck d 29t Juny 1830
Mein werther Freund! unendlich verpflichtet fühle ich mich Ihnen für die gütige Auskunften in Ihrem Briefe von 10t Apl. obschon ich beklagen muß: noch immer die so sehnlichst erwartete Nachricht, daß Hrr Etatsrath Thorwaldsen einen Kunstwerk begonnen, vermisse. Thun Sie gefl. nochmals Ihr Möglichstes zu dem Ende bei gütiger Abreichung der Einlagen an genannten Meister und um über die Hauptsach über Nebendinge nicht zu vergeßen, wollen wir mit Ihrer Genehmigung alles Andere bei Seite setzen bis ich Gewißheit habe, daß Thorwaldsen meine Gruppe unter Händen. Ich reise auf 4 à 6 Wochen nach Rußland und rechne durch Ihre freundl. vielvermögende Verwendung, bei meiner Rückkunft die gewünsche Gewißh: durch Ihre Vermittlung vorzufinden –
Wegen des Bildes bitte ich Herr Overbeck nach freundl. Empfehlung gef, zu sagen, daß mein Freund es in Höhe von etwa 6 Fuß wünscht u ledigl. die Kreuzigung nach Titian oder auch mit einer Magdalene ans Fuß des Kreuzes kein [xxd]; wenn Sie mir gelegentl. von beiden den Preis sagen wolten, so wird mein Liebhaber sich gleich bestimmen. Meine Damen sind nach Wiesbaden verreist & so kann ich Ihnen dies seitigen Ansicht erst später mittheilen um Ihre Güte für die Armbänder in Anspruch zu nehmen.
Daß Sie die Kiste durch te der Horst & Co empfingen ist mir lieb, geben Sie mir häufigen Gelegenheit Ihnen zu dienen u zweifeln nie von meinem Eifer.
Ihre Familie befindet sich wohl u so zeichne ich nach freundl. Begrüßung, eiligst, mit Ergebenheit Jacob
[Påskrift med Jacobis hånd på udskriftsiden:]
Jacobj Lübeck d 29st Juni 1830
[og med anden hånd:]
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