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Mehrere Statuen aus dem Fronton des Parthenons sind in Lord Elgins Sammlung von Marmorn, welche das Parlament für das brittische Museum gekauft hat. Die von den Hrn. v. Haller, Cockerell, Linkh und Foster gefundenen Statuen hat der Kronprinz von Bayern an sich gebracht. — Diese befinden sich jetzt zu Rom, siebzehn an der Zahl, und sind dem Bildhauer Hrn. Thorwaldsen zur Ergänzung übergeben worden, der mit vieler Liebe daran arbeitet. — Sie sind unter Menschen -Größe, obgleich die Mittel-Figur der Minerva 5 1/2 Fuß hoch ist, und können zu den merkwürdigsten Ueberresten des griechischen Alterthums gezählt werden. Arme, Beine, Körper sind, von einer Wahrheit und Vollendung , wie man sie kaum irgendwo sieht. Niemand, der Auge hat, kann verkennen, daß das anscheinende Mißverhältniß des Styls, (nicht der Arbeit) an den Köpfen, vielleicht den religiösen Forderungen der Aegineten, an eine herkömmliche Aehnlichkeit entsprechend, absichtlich sey und keine Wirkung der Ungeschicklichkeit der Meister, etwas Schöneres zu liefern. Jedoch bezeugen auch schon die engern, zusammengeschnürteren Röcke, an den Weichen hinab, eine frühere Epoche als die des Phidias. — Auch sieht man, daß die Aeginetische Schule andre Wege einschlug, als die Atheniensische. In Hinsicht der Trachten, Haarbehandlung, Waffen, Zierathen und des Schmuckes, sind diese Aeginetischen Statuen eine neue und reiche Fundgrube.
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