No. 523 of 10319
Sender Date Recipient
Adam Gottlob Detlef Moltke [+]

Sender’s Location

Rom?

1806 [+]

Dating based on

Digtet er formentlig skrevet

Angelika Kauffmann [+]

Recipient’s Location

Rom?

Abstract

The poem addresses a doubting “you” and suggests that “veiled, gentle Charis” breathes in Angelika Kauffmann’s paintings. The poet, now addressing Angelika herself, tells her that when, as a young man, he wandered about in solitude, the meeting with Charis became the life-giving experience which re-awakened the dreams in his heart.

[Translation]

Der Angelika Kauffmann.

Ihr zweifelt? Kommt und seht der Entzückungen
Glanz selbst! Sie hauchet, zährtlicher aufgeregt,
Im Farbenschmelz’ und mildem Dufte,
Sie, die gehüllete sanfte Charis.

Die wunderbare Farbenmagie! Ich sah
Sie, schaut’ in ihres Athems Gewölk, und schaut
Aus hellen Blumenurnen heitre
Aethergebilde im Lichte schweben.

Angelika! zum Manne gereifet war
Ich längst, war längst ein Leidenerprobeter;
Gebeugt und einsam unter meines
Lebens Ruinen einher, so gieng ich.

Da sah ich – Harfe, werde zum Geisterhauch,
Gelispel athmend, weil ich sie sah, sie selbst,
Der zarten Freuden holde Charis.
Wie von dem Frühlinge Blumendüfte,

So schwebten deine Irisgestalten mir,
Angelika! dir dankt mein empfindend Herz
Wehmütig froh! Aufleben sah ich
Selige Freuden verströmter Zeiten.

Das Sprossen ihres Lebens umzitterte
Mich, zart gehaucht in wallender Blüthentracht,
Des Geist mich hell umflatternd, wieder
Zärtliche Träume im Herzen weckte.

General Comment

Udgivet i Adam Gottlob Detlef Moltkes digtsamling Oden (1806). Citeret fra Axel Pontoppidan, op.cit.

  • Axel Pontoppidan: Digteren og godsejeren Adam Gottlob Detlev Greve Moltke til Noer, Grünewald og Nütschau, København 1939, p. 109.
Thiele
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Angelika Kauffmann
Last updated 07.06.2016 Print