N 144.
Ich halte es für meine Pflicht den verehrten Herren die frohe Anzeige zu machen, daß nachdem mir vom Grafen v. Lützow die an ihn übersendeten Vollmachten, beide von 26 Octbr, eingehändigt sind, ich mit dem Advokaten Ricci zu Torlonia ging, wo dann dessen Advokaten endlich Nichts mehr gegen die Auszahlung des Capitals von Thorvaldsen einzuwenden hatte. Nach einer so eben gehabter Unterredung mit Torlonia selber, will er die 36000 Scudi in Wechsel auf London, nach dem Cours von 47½ und ½ Proc. Provision geben. Gleich den 2 oder 3 des n. M. will er mir einen Theil dieser Summe ausliefern und den Rest nach und nach in 14 Tagen. Ueber seine Cours Notirung habe ich es mir ausdrücklich vorbehalten erst Adv. Ricci, ohne dem ich keinen Schritt in allen Angelegenheiten thun, zu vernehmen. Am 2 n. M. hat der Graf v. Lützow bestimmt mit gegen Quitung den in Händen habenden Deposito Schein von Torlonia, im Betrag von 40381 Scudi 59 Baj. zu übergeben um so dann dem Grafen v. Reventlow-Criminil seinen Schlußbericht zu machen.
Die Flüchtigkeit meines heutigen Schreiben [sic] bitte ich zu entschuldigen, indem die Post gleich abgeht und ich Ihnen den endlichen glücklichen Ausgang dieser Affaire keinen Augenblick vorenthalten wollte.
Ihre beiden Zuschriften von 26 Sept. u 8 Novbr. haben Adv. Ricci und ich erhalten und zugleich in seinem Namen mache ich vorläufig die Erwiederung:
1. Die beiden Statuen zu dem Monument von Pius VII haben wir reinigen lassen und werden in nächster Woche nach der Peterskirche gebracht.
2. Den Mercur haben wir Hr. Wagner zu seiner Deposition [sic] gestellt.
3. Hr. Holbeck die 4 Basrelief übergeben.
4. Hr. Holbeck das bewilligte Honnorar [sic] von 200 Scudi, vorläufig angezeigt.
5. So auch mit Ceci u Camia, sollen so wie wir Geld haben die Sachen abgemacht werden.
6. Hr. Dalgas habe ich auf seine Foderung [sic] von 3700 Scudi geantwortet, so bald die Affairen mit Torlonia geordnet sind, ich ihm diese zur Verfügung stelle. Nemlich von der mir angewiesenen Summe von 4381 Scudi 59 Baj.
Hr. Professor Schouw, bitte ich sehr um Vergebung da wirklich durch Mißverständniß, die gedachte Brustnadel nicht von ihm begehrt wurde.
Seit meiner Rückkunft aus Livorno bin ich Tag täglich mit dem Aufstellen der Staffeleien &c in den Ateliers beschäftig [sic]. Ich habe in beiden Höfen förmliche Nachgrabungen anstellen müssen, überall fand sich eingesunkener oder verschütteter Marmor, aber leider nicht Gutes, denn obgleich die Zahl sich an 200 Stücke belaufen mögen, wird doch kein großer Erlöß, zu der in Mitte nächsten M. statt finden [sic] Auktion heraus kommen.
Mit Hochachtung
Rom 30 Novenber 1844 |
ergebenst J. Bravo |