Copenhagen 10 Aug 1820.
Hochzuverehrender Herr!
Gerne werde ich zufolge Ihres Antrages vom 15 Marz beytragen die dankbare Gefühle der Kur und Lieflander für die errungene Freiheit als Wohlthat Kayser Alexanders, durch ein Monument der Mit und Nachwelt zu übertragen — Ein so edler Zweck muß den Künstler beselen, und es schmeichelt mir das gütige Zutrauen. — [Um eine] Ide für dieses Monument zur G[enehm]igung vorzulegen wird es indessen nöthig seyn ohngefähr die Summe die dazu angewandt wer[den] kan zu bestimmen — Ich werde Anfangs [oder] medio künftigen Monaths über Berlin in Warschau eintreffen und einige Tage mi[ch] da aufhalten um die nöthige Vorkehrunge[n] zur Verfertigung der Statue equestre für Poniatowsky zu treffen, und könte dort vielleicht das nähere verabreden, oder schriftlich benachrichtigt werden, wegen Errichtung des Monumen[ts] der Freiheit — Falls aber es in Warschau nicht geschie erbitte ich mir die erwünschte nähere Auskunft nach Rom mitzutheilen wo ich Ausgang October einzutreffen gedenke —
mit besonderer Hochachtung ganz ergebenst
Thorwaldsen