Mein hochverehrter Herr Torwaldsen!
Wiewohl es nun schon 9 Jahre sind, daß ich nicht mehr das Glück hatte, Sie zu sehen; so denke ich dennoch, Sie werden sich meiner noch erinnern, und es nicht unfreundlich aufnehmen, wenn ich durch diese Zeilen einmal einen jungen talentvollen Bildhauer Ihnen zuführe, u. gelegentlich Ihnen meine herzlichen Grüße ausspreche.
Herr Albert Wolff aus Strelitz, Schüler des Prof. Rauch, der selber wohl ein Wörtchen ihm an Sie mitgeben wird, unternimmt eine Reise nach Kopenhagen, um Ihre gefeierten Werke zu sehen und zu studiren, was ihm, der ein empfängliches Gemüth und ein ausgebildetes sehr bedeutendes Talent besitzt, gewiß von dem höchsten Nutzen seyn wird.
Nehmen Sie ihn freundlich auf! wie wir es in Italien, Alle von Ihnen gewöhnt waren. Wenn Sie einmal von seinen Arbeiten etwas sehen werden, so zweifle ich nicht, daß Sie ihn Ihrer besonderes Aufmerksamkeit werthhalten werden.
In der Hoffnung, Sie persönlich noch einmal in diesem Leben zu begrüßen, Ihr
aufrichtiger Verehrer u. Freund Ed. Magnus |
Berlin d 24’ April 1843