Euer Hochwohlgeboren!
Im Namen meiner lieben Aeltern und in dem Meinigen ergreife ich die Feder, um Hochdenselben für die gütige und liebreiche Aufnahme meines theuern Bruders unsern schuldigsten Dank, von dem wir in unseren Innersten so warm und kräftig durchdrungen sind, darzubringen, verbunden mit dem eben so innigen Wunsche und der Hoffnung, daß sich mein Bruder durch seinen Fleiß zur Arbeit und das Gelingen seiner schönen Kunst, wodurch es ihm schon seine früheren Gönner zu befriedigen gelang, auch aller Ihrer vielen Wohlthaten verdient mache, und Sie und wir einst die Freude erleben, in ihm einen, Ihrer würdigen, Zögling zu sehen, was die einzige Belohnung ist, die Hochdenselben von unserer Seite gezollt werden kann.
Am Schluße bitte Sie noch um Verzeihung unserer Freiheit, daß wir Raphaels Brief, weil wir zu wenig Zutrauen in seine, uns zugesendete, Addreße setzten, gerade zu an Ihre, jedermann Bekannte, zu stellen wagten.
Mit der wiederhohltne Bitte sich durch diesen Brief unserer stets gleich bleibenden Dankbarkeit und schuldigsten Hochachtung zu versichern, habe ich die Ehre mich zu nennen,
Euer Hochwohlgeboren
Dankbarst ergebenster Diener
G Christen. stud.Js.