Werthester Herr und Freund.
Da bereits 8 Monathe verfloßen seitdem der Contract für die Ausführung der Statuen des Leuchtenbergischen Denkmals unterschrieben, und Sie damals die baldige Überschickung der Zeichnungen oder kleinen Modelle versprachen, so hat mich die Frau Herzogin sehr oft gefragt ob noch nichts davon angekommen, und endlich mir aufgetragen Sie werthester Herr und Freund selbst einmal schriftlich an diese Arbeiten zu erinneren. Ohne deshalb zudringlich und übereilt sein zu wollen, werden Sie doch die billige Ungeduld verzeihen eine Arbeit des großen Thorwaldsen begonnen zu sehen, und zu Gun[st papiret mangler] dieses Verlangens mir gefälligst einige Zeilen An[twort papiret mangler] ertheilen. An dem architektonischen Theile wird schon fleißig gearbeitet, jedoch wie ich schon gesagt habe nur bis zum Untersatze hinab, welcher sich lediglich nach der Stellung ihrer Figuren richten muß. Herrn Tenerani bitte ich freundlich zu grüßen, und ihn zu bitten mir zu antworten wenn Sie selbst zum Briefschreiben keine Lust und Zeit haben.
Mit den Versi[c]herungen der hochachtungsvollsten Freundschaft, habe ich die Ehre zu sein
Ihr ergebenster Diener
L.v. Klenze.
München d 12. Aug. 1825