Ueber einige der bedeutendern Kunstschätze
in der fürstl. Estherhazyschen, fürstl.
Lichtensteinischen und der kaiserlichen
Galerie zu Wien.
(Fortsetzung.)
Das estherhazysche Palais bietet dem Kunstfreunde auch noch einen andern Genuß, nämlich einen Saal voll der schönsten Sculpturen neuer Meister. Man findet hier von Canova die kolossalen Büsten Napoleons und Marie Louisens, eine halb’ kauernde weibliche Figur von Faber, eine Goldspinnerin und noch eine Figur von Schadow, eine Tänzerin und einen sitzenden Apollo von Thorwaldsen, die schöne liegende Venus, der Amor einen Dorn aus dem Fuße zieht, von einem der neuesten Meister, dessen Name nur entfallen, sämmtlich in Lebensgröße. Es ergibt sich so durch das Nebeneinanderstehen die seltene Gelegenheit, die Eigenheiten jedes Meisters deutlicher hervortreten zu sehen. Auch in dem Garten sind recht wohlgerathene Nachbildungen der vorzüglichsten Antiken in weißem Marmor aufgestellt.
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