No. 1497 af 10319
Afsender Dato Modtager
C.W. Eckersberg [+]

Afsendersted

Rom

Antagelig 1.2.1816 [+]

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår ikke af brevet, men i Villads Villadsen: C.W. Eckersbergs dagbøger 1810-1837, København 2009, vol. 1, p. 119 antages det, at dette brev er det, der nævnes i Eckersbergs dagbog som afsendt 1.2.1816.

J.P. Møller [+]

Modtagersted

København

Resumé

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Ich danke Dir herzlich mein guter Freund Möller, dass Du nie eine Gelegenheit versäumst mich Deinem Freund zuschreiben, doch Du weisst ja selber aus Erfahrung, wie Angenehm und Willkomen eine jede Nachricht von den Freunden und von Hause, einem wird wenn man so weit entfernt ist. Ich habe mich besonders über dass Wohlergehen deines Hauses, Dein häusliches Glük; und Deine Vater Freude, gefreut, Gott erhalte Dir lange diese Glükseligkeit. Leid hats mich um den guten Stub gethan, der noch immer fort kränkelt, es wäre Schade wenn dieser junge talentvolle Mann, hinwelken solte, grüsse ihn bestens meinerseits. Ich habe recht über Deine Erzählung vom guten Asessor Weinwich lachen müssen, wenn der so fortfährt unser Publikum Aufklärung beyzupractisiren, wird es fürwahr schwer werden, offentlich aufzutreten was rechtes über Kunst zu sagen, oder ein wahrer Kenner sein möchte, glaub ich, beynahe eben so schwer werden wie selber was gutes zu leisten beydes aber können die deutschen Kinschtleer in Rom es scheint mir noch immer, dass ich nie grössere Naren gekant habe, wenn ich anderes mich selber trauen darf, oder selber kein Nar geworden bin (?) Diese, verkatholisierten Herren der deutschen Künstlersecte, sind jezt gar des Teufels geworden, seit dem Deutschland gesiegt hat die wollen jezt von Rom aus, ihren wahren Lehre in aller Welt verbreiten, gleich Jünger Christi, alles was bis jezt in der Malerey gemacht worden ist, seit Albert Dürrer, Pietro Perugino und Raphael, besonders aber die jezige französische Schule, ist der Beelzebub, der Satan dem das Genie zertreten werden muss — und man verspricht sich den glüklichste Folgen, wie weit es aber gelingen wird mag uns die zeit lehren. Wahr ist es aber unstreitig: dass sie in Komposition, Darstellung, Ausdruck und Deutlichkeit, die besten Princips haben, und in der Rüksigt wirklich was vortreffliches leisten, wofür sie auch recht das höchste Lob verdienen, weil es am Ende doch die erste Haupteigenschaft eines historischen Gemäldes ausmacht, allein, dieses kann man ja hinlänglich mit Bleiteder Umrisse auf weiches Papir zeigen, und viel weiter geht auf meiner Meinung nach ihre Kunst nicht. Ihre Gemählde oder Zeichnungen sehen wirklich aus als wären es Kopien, nach Albert Dürrer, Perugino, oder Raphael in seiner ersten Manir, und sind es auch gewissermassen. Ich möchte nun wissen, ob man sich nicht das Gute, der alten Meister benuzen könte ohne gerade, es durch dem weniger guten, oder dessen Mängel zu erreichen (?). Genau, schön und rein in der Zeichnung sind sie nicht, weil sie wenig nach der Natur studieren, oder vielleicht gar nicht verstehen wie man die Natur benuzen soll. Sie entschuldigen sich auf der Behauptung: um Characteristisch zu sein, braucht man keine Corectheit. Oft bringen [sie] eine Mänge Sinbilder durch Nebensachen an, die wohl nicht immer passen, so sieht man z.B. auch oft zwey oder drey Handlungen, auf ein Bild, die gar nicht zur selben Stunde geschehen sind. Man nimt keine Rüksicht auf Richtigkeit, und Schönheit des Costums, bey Vorstellungen aus der heiligen Geschichte (die sind zwar die gewöhnlichen) sieht man die Personen oft bekleidet, wie es im 15. Jahrhundert Mode war. Die alten Meister thaten es auch so, Mos darum weil man damals nichts anders kante, jezt weis man aber über den Punct viel mehr wo Architectur vorkömt, muss es Gothisch sein, wenn es auch selbst der Tempel zu Jerusalem wäre, Städte und Fleken, müssen alte Keiserlich Freye Reichsstädte gleichen. Von Wahrheit des Kolorits, von Haltung und Ton ist gar keine Rede, gleichwohl meinen sie hierin viel zu leisten, wenn sie flach, blass, und mat mit wenige schatten, die keineswegs die Formen innerhalb der äusseren Umrissen zeigen, das Ding fein auspinseln, und denn nachher das ganze Bild von vorne bis Hinten über und über Bitumiren. Ubrigens wer eine kleine Zeichnung auf Papir, mit eine feine Feder, oder Bleistift fein und klein machen kann, der ist schon Kinschtleer, und das ist Kunst. Es ist doch ausgemacht, wer viel schwazt leistet wenig. Sie suchen auch ohne dem mit vielen Eifer ein recht deutscher Spruch zu bestätigen nämlich: wer nich Hassen kann, kann auch nicht Lieben – sie lieben Gott, das heisst sich selber und hassen alles andre in der Welt. Ich habe zwey solche Herren im Hause neben mir wohnen. Söhne von Prof. Schadow in Berlin (Du weist ja ubrigens wie fameux die Berliner sind –) die sind jezt mein Tischgeselschafter, Mittags und Abends, weil ich jezt zu Hause speise, bey der Madam Butti, der jüngste ist Mahler, und hat sich auch Katholisch machen lassen, diese beiden wissen mehr wie aller Welt, und sagen selbst unsern Hr. Thorwaldsen wo er gefehlt hat, der lacht sie aber heimlich aus. Ich habe, ich muss es gestehen viel durch ihren Umgang gewonnen, ehemahls ärgete ich mich entsezlich über dumes Geschwäz, dadurch schadet man sich selbst und andre, jezt kann ich aber alles mit das grössten Kaltblytigkeit ertragen. Siehe Freund! da hab ich auch einmahl Kritisirt zwar gegen meinen Willen weil [ich] gar wohl weiss wie viel schwerer es ist zu Machen wie zu Tadeln, aber auf eine Art, die niemand schaden kann weil [ich] Dir mein Freund nur allein meine Meinung sage. Du muss Dich jezt wenig mehr neues von mir aus Rom erwarten, weil wir uns ja bald selber sehen werden, ich freue mich darauf oft Dein Haus besuchen zu können, um an Deine Glükseligkeit Theil nehmen zu können, auch verstehen wir einander, über alles doch am besten. Meine Reiserute kan ich Dir noch nicht bestimmen, im fall ich ohne Hrn. Thorwaldsen (?) komme, gehts wohl über Venedig, Wien, Dresden u.s.w., ich bedaure dass Du noch immer für Dein Reise bezahlen müsst, mir wird es wohl nicht besser gehen –

Jezt meine besten grusse an Deiner guten Frau und kleiner Sohn, unsere guten Freund Gebauer, auch nicht zu vergessen und alle guten Freunde, und lebe Du mein geliebter Freund stets glüklich.

Dein
Eckersberg.

Generel kommentar

Dette er et et udkast til et afsendt brev. Udkastet er skrevet af efter den trykte afskrift i Bramsen & Ragn Jensen, op. cit.

Arkivplacering
Håndskriftafdelingen, Det Kongelige Bibliotek, Add. 301-2 (IV-62).
Andre referencer

  • Henrik Bramsen & Hannemarie Ragn Jensen (ed.): ‘Eckersbergs brevkoncepter 1813-16’, in: Meddelelser fra Thorvaldsens Museum 1973, p. 107-110.
Emneord
Casa Buti · Thorvaldsens bofæller i Casa Buti
Personer
Anna Maria Buti · Christian David Gebauer · Johann Gottfried Schadow · Rudolf Schadow · Wilhelm Schadow · Bertel Thorvaldsen · Niels Henrich Weinwich
Sidst opdateret 25.04.2014 Print