Die mir gütigst mitgetheilte Nachricht vom 18 Juny über die Absicht ein Monument für Göthe zu errichten hat mich herzlich gefreut, und es schmeichelt mir das Zutrauen indem ich mit Vergnügen als Künstler das meinige beytragen werde durch Verfertigung des Basreliefs im Frieß der Rotunda.
Die Ide im Ganzen find’ ich der Sache sehr angemeßen in Rücksicht der Form des Gebäudes die Anbringung der Büste und Emblemen &c Auch läßt sich der Frieß nicht glücklicher anbringen als in einer Rotunda von oben beleuchtet. Nur glaub’ ich es hier wünschenswerther, statt ein Gedicht im Frieß zu behandeln und die andere Gedichte nur mit Inschriften anzudeuten, lieber mehrere Gedichte in eingetheilte Felder im Frieß durch Basreliefs zu versinlichen, und die Inschriften diese Gedichte andeutend, unter die Basreliefs anzubringen. Doch konte das erwähnte Hauptgedicht: Herman und Dorothea 3 Felder über die Büste einnehmen und drey Hauptmomente angeben, wohingegen die übrigen Gedichten jedem ein Feld eingeräumt würde. Auf diese Weise erhielt der Bildhauer ein größeres Feld für seine Phantasie wenn er die Phantasie des erhabenen Dichters in seinen verschiedene Wercke folgt.
Ich reise Morgen von hier ab und werde Ausgang October in Rom über Warschau, Wien und München eintreffen. Möglich daß ich das Vergnügen habe Sie in München zu sehen um das Nähere da zu verabreden. Meine Ankunft dort werde ich Ihnen mit Vergnügen näher angeben. Solte dießes Zusammentreffen nicht statt finden können, erbitte ich mir eine Zeichnung des Gebäudes nach Rom zugeschickt wodurch ich die Höhe und Ausdehnung des Frießes erfahre und Ihre gefällige nähere Bestimmung nach Prüfung meiner hier angeführten Bemerkung.
Im Fall Sie dieser Ihrem Beifal schenken erwarte ich die nähere Angabe der verschieden[en] Wercke des Dichters und die im Basrelief darstellende Momente.
Nehmen Sie die Versicherung meiner Hochachtung und empfeh[l]en Sie mich bestens Dhr. Dannekiær und Ihrem Hrrn Bruder mit mehreren Freunde[n] die sich bemüheten mir meinen Aufenthalt in Studgardt angenehm zu machen.
ganz ergebenst
Die Ide im Ganzen find’ ich der Sache sehr angemeßen in Rücksicht der Form des Gebäudes die Anbringung der Büste und Emblemen &c Auch läßt sich der Frieß nicht glücklicher anbringen als in einer Rotunda von oben beleuchtet. Nur glaub’ ich es hier wünschenswerther, statt ein Gedicht im Frieß zu behandeln und die andere Gedichte nur mit Inschriften anzudeuten, lieber mehrere Gedichte in eingetheilte Felder im Frieß durch Basreliefs zu versinlichen, und die Inschriften diese Gedichte andeutend, unter die Basreliefs anzubringen. Doch konte das erwähnte Hauptgedicht: Herman und Dorothea 3 Felder über die Büste einnehmen und drey Hauptmomente angeben, wohingegen die übrigen Gedichten jedem ein Feld eingeräumt würde. Auf diese Weise erhielt der Bildhauer ein größeres Feld für seine Phantasie wenn er die Phantasie des erhabenen Dichters in seinen verschiedene Wercke folgt.
Ich reise Morgen von hier ab und werde Ausgang October in Rom über Warschau, Wien und München eintreffen. Möglich daß ich das Vergnügen habe Sie in München zu sehen um das Nähere da zu verabreden. Meine Ankunft dort werde ich Ihnen mit Vergnügen näher angeben. Solte dießes Zusammentreffen nicht statt finden können, erbitte ich mir eine Zeichnung des Gebäudes nach Rom zugeschickt wodurch ich die Höhe und Ausdehnung des Frießes erfahre und Ihre gefällige nähere Bestimmung nach Prüfung meiner hier angeführten Bemerkung.
Im Fall Sie dieser Ihrem Beifal schenken erwarte ich die nähere Angabe der verschieden[en] Wercke des Dichters und die im Basrelief darstellende Momente.
Nehmen Sie die Versicherung meiner Hochachtung und empfeh[l]en Sie mich bestens Dhr. Dannekiær und Ihrem Hrrn Bruder mit mehreren Freunde[n] die sich bemüheten mir meinen Aufenthalt in Studgardt angenehm zu machen.
ganz ergebenst
Copenhagen 10 Aug. 1820 | A Thorvaldsen |