Rom den 20. Nov. Donnerstag
[…]
Und nun, Theurer Freund, meine herzlichsten Glükwünsche zu dem Inhalt Ihres Briefes vom 13. Daß ich davon wußte werden Sie aus der Anlage sehen. Sie ist von dem Breslauer Herrn v. Stein mit dem ich von Kinderjahren her bekannt bin. Er schrieb Humboldt zuerst im Winter 1816 nach Frankfurt. H. bat mich Stein zu beantworten. Ich that es, sagte, daß Ihnen meiner u. Humboldts Ueberzeugung nach die Arbeit gegeben werden müßte, sprach von Ihrer Büste von Blücher, daß ich nach Italien reiste u.s.w. Darauf empfing ich im April diesen Brief, der mir jedoch erst hierher nachgeschikt wurde. Ich hörte hier, daß Herr v. Raumer mit Thor. sich besprochen u. seine Meinung eingeholt, daß Th. nicht abgeneigt sey die Arbeit zu übernehmen. Als ich von Neapel zurükkam sagte mir Schadow sein Vater bekäme die Arbeit nach Breslau u. er wollte Hopfg. darauf beinah engagiren u. selbst bestimmt deshalb zurükgehen um seinem Vater zur Hand zu sein. Ich schwieg gegen alle Menschen über meinen Brief, u. schwieg auch gegen Sie, liebster Rauch, weil ich es als abgemacht ansah daß die Breslauer Commission auf andre Künstler dachte. Wie sehr freut michs daß sie erkannt hat daß Sie das Monument machen müssen, u. in so fern darf ich mir einigen Antheil daran zuschreiben da ich sie zuerst auf die Büste aufmerksam gemacht habe. Nun viel Glük, Gelingen u. Gesundheit dazu.
[...]