Dresden 14. Oct 18
Ohnmöglich kann ich Herrn Profeßor Seidelmann, den Koryphä unsrer Kunstakademie von hier abgehen laßen, ohne Ihnen, mein verehrten Herr und Freund, die Versicherung meiner ungetheilten Hochachtung u[n]d Ergebenheit und die Bitte mit zugeben: daß ich in Ihrem Andenken doch nicht untergehe.
Mit inniger Theilnahme hörte ich, daß Sie sehr krank gewesen aber glücklich wieder hergestellt sind und meiner Freude darüber gleicht meinen Hochachtung und Freundschaft die ich für Sie hege.
Es wird mich unbeschreiblich freuen bald einmal einige Nachrichten von Ihnen und unsren gemeinschaftl. Freunden und Bekannten zu erhalten.
Bringen Sie, gütig, diesen allen meine herzlichen Empfehle.
Es ist mir kaum denklich, daß unser theuer, verehrte Frau von Humbold noch sollte in Rom seyn, wenn dieser Brief ankommet. Wär es dennoch, so bitte ich Sie, ihr und ihren liebenswürdigen Töchtern, das Herzlichste von mir zu sagen. Auch Herrn Staatsr. Niebuhr, haben Sie die Güte, meine ergb. Empfehl zu bringen, so wie meinem ehrwürdigen Freund v. Italinskj.
Leben Sie wohl, recht wohl, und gedenken freundlich
Ihres
Weigel