No. 428 of 10318
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NN Efter 1805 [+]

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Dateringsbegrundelsen er under udarbejdelse. Siden Apollo optræder i hyldestsangen, må den være fra efter 1805.

Bertel Thorvaldsen [+]

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Abstract

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Drum nimm sie hin die frische Lorbeerkrone,
Die Dir Germaniens Musenjünger weih’n
Dir blüht ein duft’ger Kranz in jeder Zone,
Und Rosen werden Deine Bahn bestreu’n;
Nicht ist’s der Lorbeer nur, den wie Dir allen
Dein biedrer Sinn gewann der Herzen Gunst,
Auf, schwenket den Pokal, den nektarvollen,
Der wackere Meister [bliche] lang der Kunst!

So zieh denn, hoher Künstler, zieh von hinnen,
Leb’ wohl, leb’ wohl! ruft warm das deutsche Herz,
Schaut auch Dein Auge keine Thränen rinnen,
Nicht minder fühlen wie den Trennungsschmerz.
Voll herber Wehmuthdrucken wir Dir bieder,
Nach alter deutscher Art die Ehrenhand:
Leb’ wohl! Gedenke Deiner Musenbruder,
Wenn fern von uns in Deinem Vaterland!

Dumpf drönt sie ach! die trübe Trennungsstunde,
Die Dich entreißt dem alten Musenland.
Wo Deine Hand mit hehrer Zauberkunde
Dem Kunstgott reiche Blüthenkränze wand;
Wo sich Dein Geist im kühnen Adlerfluge
Zum lichten Aetherreich Apollo’s schwang,
Und was er sah, mit treuem Meisterzuge
In seelenvollen Farbentönen sang.

Du lenkst den Schritt nach Gallien’s üpp’gen Fluren,
Wo Dir entglomm des Lebens süßes Licht.
Es schwinden unsrem Blick des Meister’s Spuren,
Im Herzen nur erlischt sein Bild uns nicht.
Mag stolz Lutezia ihren Sohn Dich nennen,
Als Bruder reicht der Deutsche Dir die Hand:
Apollo’s Priestern, dir für Hohe brennen,
Glanzt hold das Reich der Kunst als Vaterland.

Archival Reference
m33, nr. 58
Last updated 10.05.2011 Print