Rom d 12te. Septbr. 1817.
Sie werden mir gütigst verzeihen, daß ich Ihr werther Schreiben vom 6 Novbr. v. J. erst so spät beantworte, dringende Arbeiten haben mich bis jezt abgehalten meine Schuldigkeit früher zu erfüllen.
Nach reiflicher Überlegung Ihrer Vorschlages, glaube ich daß er recht auszuführen wäre, obgleich der dazu bestimmte Geld nicht bedeutend genug ist, um ein großer Werk ganz in Marmor damit auszuführen; ich würde es daher für beßer halten, einen Sarkophag von eine Steinart die in Ihrer Nähe gebrochen wird, errichten zu laßen, von ungefähr 3 Ellen Länge. Dieser könnte an der hintere Wand des Tempels aufgestellt werden; zu der vordere Seite dieser Sarkophags würde ich dann ein Basrelief, von 2 Ellen lang u 1 Elle hoch ausführen, dieser würde aus 4 Figuren bestehen, nemlich die 3 Marien und dem Engel an Grabe Christi; ich habe diesen Gegenstand am schicklichsten gefunden, weil er so vieler in sich faßt, den Tod, die Auferstehung, die menschliche Dankbarkeit u Anhänglichkeit. Dieser Basrelief werde ich für 500 Scudi machen können, u ich darf annehmen, daß daß der Sarkophag von einer wohlfeilen Steinart, einfach bearbeitet, mit dem Transport meiner Arbeit, nicht ein paar hundert Thaler überschreiten wird.
Der Grabmal für den Herrn Bethmann ist seiner Vollendung sehr nahe, und ich hoffe er bald absenden zu können.
Verzeihen Sie mir meine Kürze und genehmigen Sie die Versicherung meiner Hochachtung u Freundschaft
A. Thorvaldsen.