Pisa den 8ten Octbr 1813.
Durchlaugtigster Kronprintz
Gnädigster Herr und Fürst.
Mit wahrhafte wahrem Vergnügen aufgezeichneter Theilnahme erhielt ich den so schätzbaren die Nachricht von der Wiederherstellung Euer K. Hoheit in höchstdero Brief womit Ihre Königl. Hoheit mir unter am 8. Septembr beehrt haben.Ich kann Ihnen gnädigster Kronprintz Nicht genug kann ich höchstdieselben danken für das Zutrauen welches Sie in mich zu setzen Geruhen. Dieses stets zu entsprechen wird mich eine eben so theurer als angenehme Pflicht seyn Wie sehr freut es mich, bald Gelegenheit zu haben, dem zu entsprechen. Denn da ich durch den Aufenthalt in Montenero meine Gesundheit gänzlich wiederhergestellt habe wieder erlangt habe, welches ich größtentheils die gütigen Fürsorgen des schätzbaren H. B. v Schub: zu danken hatt, werde ich in diesen Sontag als den 17te nach Rom abgehen, wo ich sogleich an die Vollendung des Ad[onis] u. die Restaurationen mich be[xxxx] werde.Ich hoffe vor kurzem nach Rom zurückkehren zu können, indem meine Gesundheit durch die gebrauch der lucchesischen Bäder, wo ich mich beynahe sechs Wochen aufgehalten habe, sehr gewonnen hat. Kaum werde ich in meiner Heymath seyn, als ich gleich die Restaurationen für Ihre Königl: Hoheit anfangen werde, so wie ich ohne Aufschub den Adonis für sie machen werde.
Daß Ihre Königl: Hoheit die güte gehabt haben, Rücksicht an meinen Empfehlung für den Bildhauer Schadow zu nehmen ist mir außerordentlich lieb, und ich bin überzeugt daß dieser junge sehr talentwoller Mann sich bestreben wird die Güte Ew: Königl: Hoheit zu verdienen nachzukommen.Nun komme ich zu einen Punckte welchen mich außerordentlich interessirt Was Euer Hoheit Anfoderung des Basrelieffrieses betrifft, so ist dies für mich das von außerordentlich Interesse und es scheint wahrlich daß als wenn Hochdieselben im voraus meinen Gedanken und meine Wünsche errathen habe.Ich Schon früher war nehmlich ich willens Ew: Königl: Hoheit anzubieten, für Sie, als einen so ausgezeichneten Kunst-Kenner und Beschützer, das Basrelief in carrarisches Marmor zu machen, welches ich leider nur in Gips für den Palatz auf am Monte Cavallo verfertiget habe, nehmlich Alexanders Triumph Einzug in Babylon. Es ist nicht allein meine Lieblings Arbeit, allem sondern auch gewiß eine von den besten welche ich je verfertiget habe. Ohne Eitelkeit darf ich behaupten daß, nach den Zeiten der Griechen und der Römer, nie eine solche Arbeit gemacht worden sey Nach den Zeiten der Griechen u. Römer ist wohl keiner Relief von dieser Ausdehnung in Marmor gearbeitet worden. Weder Eigennutz noch Neben Absichten brachten mich auf den Gedanken diese Arbeit für Ihre Königl: Hoheit zu machen. Bloß Ehrgefühl eines Künstners die Liebe zu meiner Kunst hat in mich mir diesen Wünsch erregt, dargestellt Ich will selbst daß ich meine eigne Arbeit so zu sagen unentgeltlich machen will, und blose die Erstattung der Kosten des Marmors und der Taglohn meiner Arbeiter Ew: Königl: Hoheit berechnen will.
Der Gedanke daß diese in ihrer Art einzige Arbeit in den Händen eines Fürsten käme, der Verdienst und Talent zu schätzen weis, ist die Triebfeder meines Vorschlags und ich darf mich schmeichleln daß Ihn Höchstdieselbe annehmen geannehmigen werden. Gnädig H Hochg Gnädigster G Gnädig
Ohnehin daß die Viel Hälfte der gesamter Arbeit der be schon existirt, da die Modelle schon wollendet sind. so will ich So erbiete ich mich dennoch um theils die Reste noch mehr zu vermindern, theils um die Arbeit zu rascher zu Ende zu bringen, theils um die Auswahl des Marmors zu haben, die Arbeit in Carrara selbst wollenden.
Mein sehnlicher Wunsch ist es, daß diese Arbeit, die nur in Gips bis jezt exist[i]rend bald ein Raub der Zeit werden würde, in einen dauerhaften Material als ein feststehendes Denkmahl meiner geringen Talent übertragen werden möchte. Völlig beglückt würde ich sein, wenn dieses Denkmahl in den Händen eines Fürsten käme, der Talent u Kunstfleiß würdig zu ehren weiß, u der dies der Welt denselben auf eine ihn angemeßene Art darstelltet.
Meine Plan wäre, wofern Ihre Königl: Hoheit meinen Vorschlag genehmigen, diese Arbeit alsdann in Carrara selbst auszuführen, welches ohnehin die Umkosten sehr vermindern würde, und ich ohnehin dort den schönsten Marmor auswählen könnte. Ferner da ich bereits das Modell davon habe, würde ich diese Arbeit in weniger Zeit als jede andere Arbeit machen könne.
Ew: Königl: Hoheit wünschen einen Bassorelievo Frieß von Carrarischen Marmor im großen Style von meiner Arbeit zu haben, wahrlich Ihre Wünsche durch diese meine Lieblings Arbeit wollkommen entsprechen zu können. Freylich steht sie bereits in dem Palatz von Monte Cavallo, allein nur in Gips, und diese Darstellung befriediget keinesweges meine Wünsche, so wie sie unmöglich ein Monument der Nachwelt seyn kann, denn die Zeit wird bald diese Arbeit zernichten, und ich würde es gewiß bedauern.
Ich erwarte sehnlichst mir gnädige Antwort, und bitte Ihre Königl: Hoheit diese an den Minister meines Königs den Herrn Baron v. Schubart in Montenero bey Livorno zu adressiren. Dieser schätzbaren Mann wird mir Ihren Brief schleunig und sicher zu besorgen nicht ermangeln.
Ich habe die Ehre mit tiefster Verehrung zu seyn
Ew: Königl: Hoheit
unterthänigster