No. 8222 of 10319
Sender Date Recipient
Johan Bravo [+]

Sender’s Location

Rom

24.8.1839 [+]

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Bertel Thorvaldsen [+]

Recipient’s Location

København

Information on recipient

Udskrift: Hoivelbaarne / Herr Conferentsraad A. Thorvaldsen / Commandeur af flere Ordner / ect. etc. ect. / Kiøbenhavn.

Abstract

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Rom 24 August 1839.

Hochgeschäzter Herr Conferenzrath
Thorvaldsen.

Hoffentlich trief Ihnen dieses Schreiben in bester Gesundheit an, wie dieses der Wunsch aller Ihrer hiesigen Verehrer und der meinige ist. Sie können es sich nicht vorstellen, wie oft ich um Ihre Rückkunft hierher befragt werde und ich tröste Alle mit der Nachricht welche mir die Professorin Spangenberg vor Kurzem schrieb, die Sie in Altona besuchte und der Sie gesagt hatten, Sie würden zum Winter nach Rom gehen, Ihre Angelegenheit hier ordnen um dann ganz nach Kopenhagen zu gehen. Dürfen wir hoffen?

Sie werden bereits erfahren haben, daß der König von Würtemberg hier war, den ich, da unser Freund Kolb grade in Sinigaglia war, die Ehre hatte umher zu führen und jeden Tag während seines Aufenthalten von ihm zur seiner Tafel gezogen zu werden. Bei seiner Abreise hat er mir einen kostbaren Brillantring geschenkt. Ich hab ihm versprochen müssen an Sie zu schreiben und Ihnen zu sagen, daß er es unendlich bedaurn Sie nicht angetroffen zu haben. Doch hoffe er, da Sie dem König von Bayern bestimmt versprochen hätten, im October nach München zu kommen, Sie dann nicht unterlassen ihm in Stuttgart zu besuchen.

In Ihrem Studio hat der König die Gruppe der drei Grazien in Marmor bestellt. Ferner die Basreliefe, die vier Jahr[es]zeiten, so wie das Nest der Amorinen und Amor, welcher von der Biene gestochen, zur Venus eilt. Diese sechs Basreliefe stehen fast vollendet in Marmor da, und ich habe ihm versprochen, daß er diese ohne Zeitverlust erhalten soll. Doch hab ich mir vorbehalten, erst an Sie zu schreiben. Die Grazien wünscht er daß sie in zwei Jahre fertig werden und meine Bitte ist nun daß Sie mir gütigst wissen lassen wollen, ob Sie die Bestellung gesonnen sind abzunehmen und was ich dem König darauf zu antworten habe.

Auch wegen des Preises, die im Studio folgender Maßen angegeben sind, bitte ich mir Auskunft aus, ob sie so recht sind, da ich auch hierin mir vorbehalten vorher an Sie deshalb zu schreiben.

Für die Gruppe der drei Grazien 9000 Scudi
Herr Kolb sagt, sie nur 6000 Scudi kosten.
Die vier Jahreszeiten a 60 Louisd’or = 240 Louisd’or
Das Nest der Amorinen ….......... ” 100 ” ”
Amor von der Biene gestochen …... ” 50 ” ”

Das Geld soll hier sogleich angewiesen werden und ich würde es dann, wie bereits früher gethan, bei Torlonia auf Ihre Rechnung schreiben lasse.

Werden Sie die Bestellung annehmen so bitte ich mir Ihren Willen aus, ob ich mir noch einen Block Marmor, zu den drei Grazien, umsehen soll, oder ob ich nach Saravezza gehen soll, ihm dort zu kaufen. In der lezten Zeit hat man in Saravezza vortrefflichen Marmor gebrochen wovon hier, in Florenz und Neapel gegenwärtig große Arbeiten ausgeführt und der bedeutend billiger ist, als in Carrara.

Von Labouére ist hier vor Kurzem ein Brief angelangt, worin er schreibt, daß er Ihnen mit vielen Dank sein Bild, die Büffel in den pomtinischen Sümpfen, welches Sie von ihm kauften und erlaubten auf der Ausstellung in Paris zu stellen, wo es allgemeinen Beifall fand, zurück schickte. Das Bild selber ist seit einigen Tagen auf der Dogana angekommen und ich hat ein Gesuch an den Tesoriere, nunmehrigen Cardinale Tosti, gemacht um es ohne Zollabgabe einbringen zu dürfen, da es hier gemalt ist. Ich werde es nächster Woche erhalten und in Ihrer Wohnung bringen. Dem Herrn Labouére werde ich dem richtigen Empfang anzeigen, worum er bittet.

Der Kronprinz von Bayern hat sich vor seiner Abreise im Studio erkündigt, wie es mit seinen Conradin von Schwaben steht. Er wird den Winter hierher zurückkommen um einige Monate hier zu verweilen. Es werden sehr viele Fremde erwartet und jezt schon werden die Wohnungen in Beschlag genommen. Wir haben anhaltend schönes Wetter und in vier Monat nur zwei Tage Regen gehabt.

Oberst Paulsen ist, wie Sie wissen, mit Frau und Kind in Neapel. Er will mir die Erlaubniß nicht geben, den Amor, den Sie Elisa geschenkt, formen zu lassen, wie Sie es mir aufgetragen haben, um einen Abguß an Advocat Ricci zu geben und einen zweiten im Studio aufzustellen. Früher sagte er ja, aber wenn er na[ch] Neapel sey, känne es geschehen und nun will er es nicht, wenn [Sie] es nicht schreiben. Ricci, besteht nun darauf den Amor zu be [papiret mangler] dem Sie ihm versprochen, denn er hat wie Sie wissen nie et[was] für seine Bemühungen erhalten. Wenn Sie durch Matthiae, [papiret mangler] doch oft an Paulsen schreibt, ihm wissen lassen wollten, d[aß] es [Ihr] Wunsch ist, die Form zu haben, so wäre die Sache [....] abgemacht und Ricci erhielt das Andenken.

Von allen Bekannten die herzlichsten Grüße, namentlich von Don Carlo und Alessandro Torlonia, unsern Kolb, welcher heute Abend auf 8 Tage nach Neapel reist. Vollard, Cesare Buti und sämmtlichen Landsleuten. Alle sind wohl und in Ihrem Hause, so wie im Studio geht alles seinen geregelten Gang. Gott erhalte Sie bei guter Gesundheit und hoffentlich ist die Corvette Galathea nunmehr in Kopenhagen mit Ihren Sachen wohlbehalten angelangt, dieses beides ist zum Wenigsten der Wunsch Ihres mit aller

Achtung ergebenen Dieners
Joh. Bravo.

Archival Reference
m23 1839, nr. 11
Subjects
Thorvaldsen's Works, Prices · Thorvaldsen's Works, Fixing Prices
Last updated 10.05.2011 Print