Berlin 24 Mai 1837.
Kanonierstrasse No. 43.
Unmöglich kann ich Herrn Werner, den auch Sie kennen, mein hoch- u herzlich verehrter Freund! nach Rom abreisen lassen, ohne ihn einige Zeilen an Sie mitzugeben, die mein Andenken auffrischen u Ihnen sagen mögen, daß ich mit unveränderter Liebe u Freundschaft Ihrer gedenke u keinen größeren Wunsch habe, als Sie einmahl wieder zu sehen! Sie haben mir in so langer Zeit keine Zeile zukommen lassen; ich weiß es nicht, ob Ihnen meine Voyage archéologique welche in Paris mit Kupfer herausgekommen, in Ihre Hände gelangt ist; sie war Ihnen dedizirt u ich sendete sie zu verschiedenen mahle an Sie! Ach die Verbindung mit Italien ist so schwierig! jetzt hat mir Herr Werner versprochen dafür zu sorgen, daß ich endlich von Ihrer Handschrift etwas zu lesen bekommen soll! Ich will nichts weiter, als von Ihnen selbst Nachricht, daß Sie wohl sind, meiner noch gedenken u mit Liebe u Freundschaft demjenigen in Ihrer Erinnerung fortleben lassen, der Sie herzlich liebt.
Sie in Berlin zu sehen, dazu ist wohl wenig Hoffnung vorhanden ? Nochmals herzliche Grüße von Ihrem treu ergebenen Freund Werner wird Ihnen erzählen, daß Ihr Schlangen-Ring nicht von meinem Finger kommt. |
Dorow. |