No. 5116 of 10319
Sender Date Recipient
Gottlieb Götze [+]

Sender’s Location

Berlin

24.2.1830 [+]

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Bertel Thorvaldsen [+]

Recipient’s Location

München

Information on recipient

Ingen udskrift.

Abstract

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Ew. Hochwohlgeboren


bitte ich, geneigtest zu verzeihen, wen ich, indem mir eine schuldige, die zu kaufenden Steindrücke betreffende Meldung dazu Gelegenheit giebt, Ihnen meine innige Freude über Ihre glückliche Ankunft in München an den Tag lege. Man magte sich hier schon ziemlich gewisse Hoffnung, daß Ew. Hochwohlgeboren auch Berlin mit Ihrer Gegenwart beehren würden, jetzt aber fangt man an daran zu zweifeln und die Freude, Ihnen hier persönlich meine Verehrung bezeigen zu dürfen, scheint für mich verschwinden zu wollen. Es ist für mich ein beängstigendes Gefühl, Sie jetzt auf deutschem Boden zu wissen, und doch nicht von Angesicht sehen zu können. Indessen denke ich aber immer noch, daß das nun bald zu erwartende Frühlingswetter vielleicht bei Ew. Hochwohlgeboren die Lust zur Weiterreise hierher erwecken könne, so daß uns das Glück, Sie hier zu begrüßen, noch bevor stünde. Eine solch freudige Hoffnung giebt man so leicht nicht auf.

Auf meine Anfrage, was ich eigentlich an Kupferstichen oder Steindrücken für Ew Hochwohlgeboren kaufen solle, hat mir Voigt von Ihnen geantwortet, daß Sie mir freistellten auszusuchen was ich wollte, das Gekaufte mögte ich dann nach München an Sie schicken. Leider habe ich den Brief erst gestern erhalten, und fürchte nun daß Ew. Hochwohlgeboren vielleicht zu kurze Zeit noch in München verweilen mögten, um die Sachen mit der Post noch zu erhalten. Daraus entstünde denn das Übel, daß die Münchner Post Ihnen vielleicht für theures Postgeld die unbedeutenden Sachen nach Rom per post nachschickte, was Ihnen doch unangenehm sein müßte. Da nun von hier immer Reisegelegenheiten nach Rom gehen, auch an Sr. Königl. Hoheit den Prinzen Heinrich von hier aus immer Sachen geschickt werden, so kann ich leicht die paar Kupferstiche oder Steindrücke bald einmal ohne Transportkosten nach Rom schicken. Sollte ich aber etwa durch die Zeitungen erfahren, daß Ew. Hochwohlgeboren noch lange genug in München verweilen, um die Sachen noch dort erhalten zu können, so werde ich sie unverzüglich schicken. Die Briefpost geht viel schneller als die Paketpost, weshalb ich hoffe, daß dieser Brief Sie noch in München antreffen werde. Es ist mir sehr unangenehm, daß mir Voigt gar nicht geschrieben hat, wie lange Ew. Hochwohlgeboren sich etwa in München aufhalten, ich hätte gerne auch einige meiner neueren Medaillen mitgeschickt, aus schon erwähnter Ursache muß ich indes mit dem allen anstehen, bis ich von längerer Dauer Ihres Aufenthaltes in München Gewißheit habe. Das Angenehmste wäre mir freilich, wenn ich hier in Berlin Ihnen alles zu überreichen so glücklich hätte sein können. Mögte mir doch diese Hoffnung, die jetzt leider zu schwinden anfängt, noch in Erfüllung gehen!

Indem ich nun noch schließlich meine heisesten Wünsche für das Wohlsein Ew. Hochwohlgeboren darbringe, empfehle ich mich zugleich Ihrem ferneren geneigten Wohlwollen, und verbleibe mit ehrerbietigster Hochachtung

Ew. Hochwohlgeboren

Berlin den 24 Febr. gehorsamster Diener
1830 Götze
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Archival Reference
m15 1830, nr. 30
Last updated 10.05.2011 Print