Hochzuverehrender Herr!
Gerne werde ich zufolge Ihres Antrages vom 15 Marz beitragen die dankbare Gefühle der Kur und Liefländer für die errungene Freiheit als Wohlthat Kaiser Alexanders, durch ein Monument, der Mit und Nachwelt zu übertragen. Ein so edler Zweck muß den Künstler beselen, und es schmeichelt mir das gütige Zutrauen. Um eine Ide für dieses Monument zur Genehmigung vorzulegen wird es indeßen nöthig seyn ohngefähr die Summe die dazu angewandt werden kann zu bestimmen. Ich werde anfangs oder medio künftigen Monaths über Berlin in Warschau eintreffen und einige Tage mich da aufhalten um die nöthige Vorkehrungen zur Verfertigung der Statue equestre für Poniatowsky zu treffen, und könte dort vielleicht das nähere verabreden, oder schriftlich benachrichtigt werden, wegen Errichtung des Monuments der Freiheit. Falls aber es in Warschau nicht geschie erbitte ich mir die erwünschte nähere Auskunft nach Rom mitzutheilen wo ich Ausgang October einzutreffen gedenke
mit besonderer Hochachtung
ganz ergebenst
Copenhagen 10 Aug. 1820. | A. Thorwaldsen |