Mein theurer Thorwaldsen. Sie erlauben mir einen unsrer genauesten und liebsten Freunde, Hr. v Burgsdorff Ihnen durch diese Zeilen anzuempfehlen. Er reist mit seiner Gattin nach Rom, und ich bitte Sie alle die Güte und Freundschaft die Sie uns unausgesezt bewiesen haben, auf diesen lieben Freund überzutragen, und ihn recht mit den Schätzen in denen sie noch immer leben, bekannt zu machen. Sagen Sie Schick, daß ich ihn nicht schreibe da er Burgsdorff persönlich kennt, daß ich hoffe daß er meinen Brief durch die Schadows empfangen, daß seine Bilder hier die gröste Aufmer[k]samkeit erregen u. daß sie jezt in einer nicht unwürdige Bekleidung prangen. Bitten Sie ihn auch mir bald zu schreiben.
Ihr Landsmann Gierlef reist mit seiner recht liebenswürdigen hübscher Frau in diesen Tagen auch von hier nach Livorno ab Ich hoffe er wird auch bis Rom kommen. Alle diese Reisende werden Ihnen, theurer Thorwaldsen, meine Sehnsucht dahin zurükzukehren, und meine recht wahre u. tiefe Anhänglichkeit an Sie auszudrükken versuchen, aber keinen u. selbst mir nicht kann es gelingen sie ja ganz auszusprechen. Glauben Sie aber davon u. vergeßen Sie mich nie. Alle meine Kinder grüßen Sie. Ewig mit derselbe Gesinnung die Ihrige
Grüßen Sie auch von | C. v. Humboldt. |
mir Heuer, Cramer u. alle die sich meiner gütigst errinnern. Das Uhrband bekommen Sie künftigen Monat.
Wien d. 25 Januar
1811.