An Thorwaldsen
Hebe zur Freude dein Herz, und zu männlicher Kräfte Begeisterung –
die mit dem Nektar dir winkt
Auf das erfüllet des Tranks den Sie weih’t, du erschaffend den Marmor
Göttliches Bildungen hauchst.
Wahrlich vor tausende rühmst du begünstight dich, du mein Thorvald
Musenerkohrener du!
Ob von dem Pluto begabt, des Asklepios freudiger Gottheit
Andre [?] verträumend die Zeit,
Einer Gewinns[?] sich erfreun, die du Schätzender würdest gebrau[c]hen
Sage was kümmert es dich?
Denn, nicht wie lange du lebst, doch wie viel du des Lebens im Leben
Schaffend aus eigener Macht
Kräftig erhöhest ist Ziel dir und Zweck von den Musen gepflanzt
Selber mit heiliger Hand!
Herscher der Hölle zugleich ist ja Pluto der waltend die goldene
Berge der Erde vertheilt.
Paan, Asklepios Vater, vergeβ es mir nimmer[?], erzeugt auch
Sie, die umgrauende Pest;
Und es belehret der Spruch daβ vom Stammen nicht weit und nicht ungleich
Fallen die Früchten herab.
Schätze verlangest du nicht, nur das weiserne Lebens Erhaltung?
Traue dem inneren Gott!
Wem sich der Marmor beseelt, wie gelungen den Neueren keinmal
In dem Geheimen der Luust[?]
Kräftig gerweihet, dem eilt, mit dem Wunsche gebildet zu werden,
Leres die goldene, froh.
Auf dann, verscheuche den Gram[?] und der Grillen umsummende Schwärme
Hebe zur Freude dein Herz!
Lonht uns nicht Tibers Gefild, und des heiligen Lorbeers Umschaffung,
Über dem ströme[?]nden Gott?
Herrlich und heilig ists hier, und es sinket der heitere Begeistrung
Tief die verarmete Zeit
Schöpf aus dem Strome, verein ihre den deutscheren Trank der den Wein
Gern[?] der Orange vermählt[?],
Dann durch die Adern auch glüht dir ein neues Gefühl der Gesundheit
Spornend die Schaffende Kraft.
Rom de23/:Mai 1804 |
Moltke |