Volkslieder
Von
J. Neus.
I
Mel. God save the King.
Langsam erhaben.
1.
Heil dir, Moguntia juble,
der Tag ist da
längst schon ersehnt!
:,:Wo dankbar eine Welt
sich zu dem Fest gesellt,
das den Gefeierten
ruhmvoll bekrönt.:,:
2.
Seht ihn mit Ehrfurcht an,
Gutenberg ist der Mann,
Der ewig lebt!
:,: Würdig der Huldigung,
Denn zu dem kühnsten Schwung
Brach er dem Geist die Bahn,
Die ihn erhebt. :,:
3.
Gott, wie er selber spricht,
Führte den Mann ans Licht,
Das nun verklärt.
:,: Irrthum und Dunkelheit
Weichen der Heiterkeit,
Die des Erfinders Geist
Geistern gewährt. :,:
4.
Daß Allen ewig hell
Leuchte des Lichtes Quell,
Führt er uns hin;
:,: Reicht mit der Bücher Buch
Schwungkraft dem Geistesflug,
Auf zu der Wahrheit Reich
Will er uns ziehn. :,:
5.
Und immer weiter rückt
Was unsern Geist entzückt,
Forschen und Thun.
:,: Aufwärts erschauen wir
Wunder in Sternenzier,
Wunder im Erdenschoos
Finden wir nun. :,:
6.
Jeder denn freu’ sich Sein,
Denke, der Schatz ist mein,
Den er erfand!
:,: Feiernder Ruhmgesang
Schall’ ihm die Welt entlang
Aus seiner Vaterstadt
Am Rheinesstrand!
II
Mel. Bekränzt mit Laub etc.
1.
Heil, Gutenberg, dem ersten aller Meister,
ihn feire eine Welt!
:,: Er weckt und hebt das Schaffen aller Geister;
doch nur des Schaffens Musterbild bleibt festgestellt! :,:
2.
Drum öffnet Er im ersten seiner Werke
Den Urquell aller Kraft,
:,: Der Allen Trost und Hoffnung, Fried’ und Stärke
Durch dieses Geisteswerk – das Buch der Bücher − schafft. :,:
3.
Und schön und klar ergießet Well’ an Welle,
Ein Strom des Guten sich;
:,: Die Weisheit schöpft’ aus dieser reinsten Quelle,
Und scheu entfloh der Trug, und jeder Wahn entwich! :,:
4.
Zunächst stellt Er die lehrende Geschichte
Vor aller Forscher Blick;
Wir seh’n belehrt der Vorzeit Saat und Früchte
Und wandern sichrer nun ins wechselnde Geschick! :,:
5.
Jetzt dringen wir stets tiefer in die Tiefen
Der Wunder der Natur,
:,: Zu Kräften hin, die lang im Stillen schliefen,
Und weilen dann entzückt auf der entdeckten Spur! :,:
6.
Und höher auf, des Himmels Raum zu messen,
Erkühnet sich der Geist;
:,: Auf lichter Bahn der Sterne zu vergessen,
Was hier auf unsrer Erde groß und prächtig heißt. :,:
7.
Und was auch hier wir schön und kunstreich nennen
Rundum im nähern Kreis,
:,: Das fördert uns (möcht’ Niemand es mißkennen!)
Des Meisters Genius: Ihm schalle Dank und Preis! :,:
8.
Es schaukelt’ einst des großen Mannes Wiege
In dir, Moguntia!
Hier jubeln jetzt die Lieder seiner Siege,
Der ganzen Menschheit feierndes Halleluja! :,: