Comment on Innerlichkeit veräußerlicht
Dass sich eigentlich unmöglich definieren ließ, was an der Kunst des Goldenen Zeitalters ‚dänisch’ oder ‚deutsch’ war, zeigen einige Abschnitte des Kapitels Die Romantik (Romantikken) aus dem Band Dänische Malkunst (Danmarks Malerkunst), [Bramsen, op. cit., 1947]. Dort erwähnt der Kunsthistoriker Henrik Bramsen besonders einige Schüler Lunds. Einerseits heißt es auf Seite 170: „Es ist die merkwürdige Situation zu beobachten, dass bei politisch ständig schärferer Trennung von Deutschland, die Verbindung im Bereich der Malkunst erhalten blieb und in dem halben Jahrhundert sogar enger wurde [gemeint sind die Jahrzehnte um 1850, Anm. d. Verf.], in dem die Romantik als Richtung vorherrschte.“ Auf Seite 176 dagegen heißt es: „Das Nationale gehörte ständig zum Programm der Romantik und machte sich mit der Zeit immer stärker bemerkbar und als die dänische Malkunst von den romantischen Strömungen erfasst wurde, war der wichtigste Programmpunkt das Nationalbewusstsein im Volk zu stärken.“ Danach wird Høyens nationales Programm beschrieben: „Hinter Høyens Wünschen für eine Historienmalerei lag zweifellos der Eindruck von der damaligen umfassenden, deutschen, nationalen Historienmalerei, die er nicht außer Betracht lassen konnte, obwohl er die Maler gewöhnlich davor warnte, sich von Ausländischem beeinflussen zu lassen.“ Ja, es ist nicht einfach herauszufinden. Dänische Kunst war vielleicht eigentlich deutsch … Siehe Bramsen, op. cit., 1947, S. 170 und 176.
Last updated 16.11.2020