6.3.1830

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Anton Baumgartner

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München

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Omnes

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Thorwaldsen’s Fest im Odeon.

In dem 52. Stücke des Münchner TagsblattesI wurde des herzvollen Festes erwähnt, welches die hiesigen Künstler dem großen Meister Thorwaldsen den 19ten FebruarII d. J. im Paradiesgarten gegeben haben. Je länger dieser seltne Mann in München verweilt, desto tiefer begründet sich durch seine Kunst-Urtheile, und seine gemüthliche Lebensweise die Hochachtung, welche sich öffentlich für Ihn ausgesprochen hat. ‒ Und so hat sich denn am verflossenen DonnerstageIII von den Hrn. Ministern, und mehreren Hrn. Generälen abwärts die Elite der Hrn. Staats-Diener, Künstler, Gelehrten, Akademiker, Professoren, Magistraturen, und Bürger mit 160 Personen im großen Saale des Odeons versammelt, um dem hochgefeierten Künstler ein seiner würdiges Festmal zu bereiten. Alles wurde dazu auf das zweckmäßigste geordnet, und die Tafel durch den Gastgeber Hrn. Findel mit Silberauffäßen, und Blumen, auf das geschmackvollste dekorirt. Vor Thorwaldsen’s Platz (in der Mitte zwischen den Hrn. Ministern, Grafen von Armansberg, und von Schenk, und dem Hrn. Kriegsminister von Weinrich) stand eine kleine der Bildner Kunst gewiedmete Säule, an welcher die Fahnen des K. Dähnischen Wappens, mit Thorwaldsen’s Namenszug, und mit Devisen auf den hohen Werth der Kunst an den vier Ecken flatterten. Die herrliche Beleuchtung zeigte die architektonische Schönheit des großartigen Odeons in dem ganzen Umfange ihrer Verhältnisse. ‒ Nachdem die mit den seltensten Speisen besetzte Tafel begonnen war, wurde von dem Hrn. Minister die Toast auf unsern huldreichsten König Ludwig ausgebracht, mit einer allgemeinen Acclamation von den Anwesenden erwiedert, hierauf von den ersten Sängern der K. Hofkapelle das Heil unserm Könige! angestimmt, und von den Stimmen der Anwesenden begleitet. So oft der Name des Königes, der geliebtesten Königin Therese, und des Königl. Hauses darin vorkamen, eben so oft wiederholten sich unter dem Schalle einer wahlgeordneten Musik die herzerhebenden Toaste. Das nämliche vaterländische Lied war es, welches bei der Thronbesteigung unsers Ludwigs während dem von dem Universitäts Prof. Hrn. R.M. Thiersch sinnreich im Frohsinn geordneten Feste im Gebürge alle Herzen begeisterte. ‒ Hierauf wurde dem ehrwürdigen Künstler Thorwaldsen ein allgemeines Lebehoch ausgebracht, und von Ihm für die ganze Gesellschaft erwiedert. ‒ Das Lebehoch auf den Künstler wurde von einer durch den Dichter Eduard von Schenk gedichteten, mit den Musen hochvertrauten Kantate noch mehr erhoben, und dort wo Thorwaldsen’s Verwandtschaft mit den ersten Künstlern der Alten sowie in dieser Kantate ausgesprochen ist, da muß alles bescheiden zurücktreten, was nur immer für Thorwaldsen weiters beigeführt werden wollte. ‒ Während die kunstreichen Sänger ihre Umgebung noch mit den schönsten deutschen Liedern erfreuten, und Thorwaldsen mit der Ihm eignen Offenheit sich unter seine Verehrer mischte, gieng es an der Tafel selbst mit freundlichen Gesundheiten gegenüber, in die Kreutz, und Queere, wobei denn mancher Faden einer nützlichen Annäherung angeknüpft, und manches vertraute Wort besprochen wurde. ‒ Doch Alles bricht auf, jeder Gast holt seine Dame zu Hause: und so gieng es in der schönsten vom Monde geseegneten Winternacht in die mit Pech-Fackeln von Außen reich beleuchtete Glythothek hinaus. ‒ Die zahlreichen gebildeten, und ausgewählten Gäste wurden in dem von Cornelius hergestellten, und von unten aufwärts zauberisch beleuchteten Göttersaale aufgenommen. Da durfte man nur aufwärts blicken, um sich auf das angenehmste über das weite Reich der mythologischen Götter belehren zu können. ‒

(Schluß folgt.)

Generel kommentar

Denne tekst blev trykt i Münchner Tagsblatt, Nro. 65. Læs slutningen på teksten her.

Arkivplacering

M17,18b

Emneord

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Kommentarer

  1. Münchner Tagsblatt nr. 52 kan læses i arkivet her.

  2. Dvs. festen 19.2.1830.

  3. Dvs. torsdag 4.3.1830.

Sidst opdateret 13.06.2020