No. 7613 af 10318
Afsender Dato Modtager
G.F. Hetsch [+]

Afsendersted

København

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Laksegl og poststempler: Hul i papiret efter segl

1.7.1838 [+]

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af brevet.

Carl Christian Vogel von Vogelstein [+]

Modtagersted

Dresden

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Udskrift: Dem Herrn Professor / Vogel von Vogelstein / in / Dresden

Resumé

Kommentarerne til dette brev er under udarbejdelse.

Se original

Kopenhagen d 1ste July 1838.

Lieber Freund!

Der Etatsrath Bröndstedt, der Ihnen vielleicht dem Namen und seinen Werken nach bekannt ist, hat mich um einige Empfehlungsbriefe für seinen Schwiegersohn gebeten und ich wage es daher denselben an Sie zu addressiren indem er schon anderseits an Prof Dahl empfohlen ist und ich bey dießer Gelegenheit einmal ein Par Worte an Sie richten kann. – Ich kenne eigentlich benannten Schwiegersohn, einen Herrn Treschow nur wenig, aber er ist der Sohn eines unserer Reichsten Rechtsgelehrten und Gutsbesitzer, welcher sich jetzt auf das Studium des Berg- und Hüttenwesens legt um mit der Zeit die Eisenwerke seines Vaters in der Grafschaft Laurwig in Norwegen zu betreiben. – Können Sie Ihm, außer dem Vergnügen Ihre Werke sehen zu dürfen, sonst dienen, so thun Sie es gewiß und seyn Sie versichert daß ich Jedem von Ihnen Empfohlenen ein Gleiches thun werde.

Es ist heute Sontag und wir sind vom Lande herein gekommen, weil der Großfürst die Academie zu sehen versprochen hatte und zugleich das Diplom eines Ehrenmitgliedes erhalten sollte. Aber er ist unpäßlich und es wird daher nichts daraus. Schade um den schönen Tag, den wir auf dieße Art nicht im Freien genießen können. Das schlimste ist, daß Alle die Revuen und Manövre wozu man die Truppen einberufen und seit 14 Tagen gefuttert hat, alle ins Blaue gehen und wenigstens ohne den Helten des Tages gehalten werden müßen Der arme Junge Mensch ist gar zu gewaltig herum gezogen worden, besonders in Schweden, wo man ihm weder Tag ich Nacht Ruhe ließ. Nun müssen wir hier zu Lande das wieder gut machen, sonst geht er drauf –
Ich fand dießen Morgen einen Brief von Rom worin ein Freund Thorwaldsens mir eine sehr erfreuliche Nachricht mittheilt. Ich hatte nemlich zu dem bekannten Wunsche, ein Museum für Thorwaldsens Arbeiten und Kunstsamlungen zu errichten, einige Skizzen entworfen und eine Erklärung dazu drukken [sic] lassen, und beydes auf der lezten Kunstausstellung zur Kentniß des Publicums Gebracht, sowie auch Thorwaldsen Copien davon zugeschikt, und nun erfahre ich, daß ihm beydes ungemein wohl gefallen und seine Erwartungen übertroffen hat, so daß man bey seiner baldigen Ankunft mit der königlichen Fregatte der Realisation dieses Luftschlosses mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit entgegensehen kann – Indeßen lebe ich in freudiger Hoffnung und wird nichts daraus – so sterbe ich davon doch nicht – Hat nicht ein Fräulein Jessen Sie besucht? Ich habe ihr Grüsse an Sie aufgegeben.

Nach der Abreiße des Grosfürsten wird unser Kroprinz Christian nach Berlin reisen, vielleicht kommt er auch nach Dresden, doch weis ich dieß nicht gewiß. Nach München und Wien komt [sic] er bestimmt. Kommt er zu Ihnen so müßen Sie als College sich seiner annehmen, denn er ist Præsident und Mitglied unserer Academie und interesssirt sich wirklich für Kunst, wenn er auch noch manches nicht klar sehen kann.

Nun leben Sie wohl, ich spute mich, um wieder ins Freie zukommen – und grüßen Sie den kleinen Schufterle wenn Sie Ihn zufälliger Weise sehen sollten, so wie auch Fräulein aus dem Winten im Fall Sie noch lebt, von Ihrem

Ergebensten Freunde

Hetsch


[Tilføjet på samme side som udskriften:]
Geheimer Legationsrath Brøndsted übersendet dem Herrn Prof. von Vogel seine besten, herzlichsten Grüsse. –

Copenhagen 1ten Julius

1838

Arkivplacering
m30 II, nr. 80
Sidst opdateret 10.05.2011 Print