Wildegg d. 20t: Nov. 1828.
Hochverehrter Herr Thorwaldsen!
Ohngeachtet ich bald glauben muß daß ich Sie mit meinen öftern Briefen belästige, so bin ich genöthigt noch einmal meine Bitte bei Ihnen wiederholen zu müßen.
Hr. v. Cottà ist über das langsame Fortschreiten des Frieses gegen mich sehr ungehalten, u gewiß ohne meine Schuld indem ich mich fast unausschließlich nur damit beschäftigt habe, wenn ich nemlich mit Zeichnungen dazu versehen war.
Ich habe Ihnen den Reisenden von hier zugeschi[k]t, mit der Bitte von dieser sichern Gelegenheit Gebrauch machen zu wollen, allein auch dieser kam ohne eine Zeichnung zurük, u so mußte ich nun bald 1. Jahr ohne weitere Zusendungen, vergebens warten.
Da ich wohl in 2. Monaten vielleicht früher nach München zu verreisen habe, so bitte ich Sie um nochmals, daß Sie wenigstens zu Gunsten des Unternehmers dieses Werkes Hr. v. Cottà, die Gewogenheit haben möchten, mir den Rest der Zeichnungen noch hieher zu senden. Da ich in M. andern Arbeiten zu übernehmen, habe, so wünschte ich, wenn ich im Besitz derselben wäre, dieses Ihr Werk vorerst zu beendigen. Ich wünschte daß Sie diese meine Bitte nicht übel nehmen möchten, die ich mir aber nicht mehr zu wiederholen wagen werde.
Mit Hochachtung u Verehrung empfiehlt sich
Ihnen!
Ihr ergebener
Amsler.