Wildegg d. 19e: 7bre. 1827.
Hochverehrter Herr Thorwaldsen!
Sowohl wegen Mangel an Antwort auf meine Briefe als auch das kl. Umrißes den Sie mir versprachen von Ihrem Friese zuzusenden – bin ich nun außer Stand gesetzt an diesem Werke fortzuarbeiten, oder daßelbe nach dem Wunsch des Herrn v. Cottà vollenden zu können, da ich mich nun mit andern Arbeiten beschäftigen muß, was mir selbst sehr leid thut.
Noch eine ungestochene Zeichnung liegt bei mir, die ich darum nicht anfangen kann weil ich nicht weis ob ich jenes halbe Pferd wie auf der Zeichnung stechen soll, oder ob ich diese Figur auf eine andere Platte setzten soll – u darum wäre mir ein Umriß vom Ganzen sehr nöthig gewesen, oder wenigstens einige Worte statt deßen von Ihnen.
Ich bitte Sie daher, so wie auch im Namen herrn v. Cottàs den ich kürzlich deshalb persönlich sprach bei meinem Aufenthalte in München, gefälligst sorgen zu wollen, daß ich den Rest der Zeichnungen zum Ganzen Friese ehestens erhalte, zugleich bitte ich Sie! keine Gelegenheit abzuwarten, sondern mir dieselben diecte durch die Post zuzusenden, was wohl die beste u schnellste Gelegenheit ist.
Hr. v. Rascher wird nun endlich wohl nach Rom gekommen seyn u Ihnen, die Ihm übersendte Rolle zugestellt haben – was mir zu wißen große Beruhigung seyn wird.
Ihnen meine Bitte nochmals sehr empfehlend, unterzeichnet mit aller Verehrung u Ergebenheit
Ihr bereitw. Dr.
S.F. Amsler.
[Tilføjet på udskriftsiden:]
Ich bitte Sie! mir ebenfalls die Oberbeck’sche Zeichnung von Freund beipacken zu wollen – um die ich schon öfter directe u indirecte geschrieben
ergeben, Amsler.