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Ich wünsche sehr, dass Du Hirt über die Äginetischen Statuen sprechen mögst. Die Restauration von Thorvaldsen ist ordentlich ein Wunder, allein mit der Art sie aufzustellen bin ich gar nicht zufrieden. Da von dem einen, dem kleineren Fronton, so viel Statuen übriggeblieben, daβ man die Gruppe, die sie ehemals gebildet haben, herausbringen konnte, so hätte ich noch gesucht, sie so ineinanderschieden zu lassen, wie sie standen. Der Anblick müβte viel gelehrt haben, über vieles Aufschluss gegeben haben. Cockerell *) hat herausgebracht, dass auch die Niobe mit ihrem Kinderen auf solchem Fronton stand, er hat es durch die Masse einiger der Kinder dargetan.
Thorwaldsen ist zu einer schwindlichten Höhe als Künstler gestiegen, und es gelingt ihm jetzt, die Gestalten seines Künstlersinnes gleichsam wie durch einem Zauberschlag hinzustellen, die Mühe ist überwunden, und nichts erinnert mehr beim Anschauen des Werkes, daβ es gemacht ist. Es steht da, wie schon in Schillers schönen Gedicht… ach nein, in Deinem “Rom” steht es ja: “Aus dem Nichts da sprangen die Gestalten” usw. Seine ebenvollendete Tänzerin muss man gesehn haben.
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