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Josef von Hormayr 1823 Omnes
Resumé

En beskrivelse af skulpturgalleriet i fyrst Nicolaus Esterházys kunstsamling i Wien, som indeholdt to af Thorvaldsens skulpturer: Danserinde, jf. A178, og Den triumferende Amor, jf. A22.

Se original

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Nun zu einem Überblick des Museums ; − man möchte diesen Salon wahrlich das Sanktuarium der herrlichen Kunstschätze nennen, welche hier vereinigt das Auge bezaubern. Mitten im Saale zeigen sich die, aneinander gereihten herrlichen Marmorgruppen, zu dem Edelsten und Besten gehörig, was die neuere Kunst erzeugte. Magisch fällt die günstigste Beleuchtung von oben auf die reizenden Gebilde. Rings an den Wänden schimmern herrliche Schildereyen der besten Meister aus verschiedenen Schulen, gewürdigt in Nr. 77-82, Jahrgang 1822 diseses Archives.

Unter den Skulpturen erwähne ich zuvörderst zweyer köstlichen Schöpfungen des nordischen Phidias, Thorwaldsen. Es ist dies die sogenannte Tänzerinn, und ein Eros, die höchste Meisterschaft ist an beyden Gebilden nicht zu verkennen. Leicht, und wie von Zephyren durchsäuselten Falten schlingt sich das schöne antike Gewand, um die himmlischschönen Glieder. Anmuth und Liebreiz schwebt um die ganze Gestalt; nicht minder anziehend ist der mächtige Gott dargestellt, dessen Pfeile die Welt beherrschen; an dieser letzten Bildsäule sind einige Spuren von Restauration sichtbar, die durch die Beschädigung nöthig gemacht wurden, welche die Statue bey dem bekannten Einsturz des Thorwaldsonschen Ateliers erlitt.

Einen ehrenvollen Platz neben den Gebilden des ersten Meisters, welchen die neuere Zeit hervorbrachte, behauptend, zeigen sich hier zwey Statuen Rudolf Schadows, ein Mädchen, ihr Lieblingsvögelchen in der Hand (man möchte sie Tibulls Lesbia nennen) und eine Spinnerinn ; unstreitig schritt Schadow auf seiner Bahn der höchsten Vollendung entgegen, und das wehmüthige Gefühl, daβ dieser herrliche Künstler, in der Blüthe des Mannesalters schon zu den Schatten hinabsteigen müβte, wird doppelt lebendig bey dem Anschauen dessen, was sein Meisel bereits zu schaffen im Stande war. Wenn die Blüthe sich auf eine solche Weise gestaltet, welche Frucht wäre hier den Unsterblickeit gereist! − Die Stellung der Spinnerin ist sehr glücklich gewählt, und verstauet dem Künstler die Entwicklung der reitzendsten Formen. Nacktheit und Gewand sind meisterlich behandelt, und diese Bildsäule macht den angenehmsten Eindruck.

Das neuste Werk, womit dieses Museum bereichert ward, ist eine sehr schöne Gruppe von Tenerani (einem der ausgezeichnesten Schüler Canovas), eine liegende Venus, welcher Amor einen Dorn aus der Sohle zieht. Die Lage der Göttin, welche die üppigste Entwicklung der Darstellung schöner weiblicher Formen begünstigt, der durch die Götterkraft veredelte Ausdruck des Schmerzes, welcher auf dem Antlitze der Lieblichen ruht, das durch den Schmerz herbeygeführte unwillkührliche Ausstrecken des Armes nach dem lieblichen kleinen Gott, welcher sein Heilungsgeschäft mit dem Ausdrucke der zartesten Schalkheit und Schonung vollbringt, alles, alles ist sehr reitzend an diesem schönen Werke dargestellt, ich erwähne noch, der Gruppe Tartolinis, einer ebenfalls ruhend dargestellten Venus, die mit Amorn tändelt, zuletzt, weil sie wenigstens auf mich, den tiefsten Eindruck aller Gebilde dieser Sammlung machte. Solchen Ausdruck von Liebreitz, solches himmlisches Verschmelzen der reitzendsten Formen, sah ich, auβer Canova’s Hebe, meines Vedünkens, noch nirgends vereinigt. Die Wendung des Kopfes nach dem schäkernden Eros ist himmlich erdacht und herrlich ausgeführt. − Die drey Genien von Bartolini aus Florenz, sprechen eben so sehr durch Anmuth, als Wahrheit und Wärme an.

Möge niemand versäumen, sich dem Genuß des Anschauens dieser herrlichen Gruppen (sämmtlich aus Carrara-Marmor) zu Verschaffen.
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Generel kommentar

Denne tekst er trykt i Josef von Hormayr: Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst, 1823, 608 f.

Thiele
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Emneord
Gulvkollapset i Thorvaldsens værksted 8.11.1820 · Thorvaldsen som Fidias eller Praxiteles
Personer
Lorenzo Bartolini · Antonio Canova · Nicolaus Esterházy · Rudolf Schadow · Adamo Tadolini · Pietro Tenerani
Værker
Sidst opdateret 07.09.2018 Print