No. 943 af 10319
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Carl Gotthard Grass [+]

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Rom

24.-25.7.1810 [+]

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår ikke af artiklen, men af tidsskriftet, hvor den blev publiceret.

Omnes
Resumé

Kommentarerne til denne artikel er under udarbejdelse.

So weiß des Künstlers Geist dem Stoffe zu befehlen,
Belebt den todten Schein, und haucht in Marmor Seelen.

W i e l a n d.

Nachrichten von den neuesten Arbeiten namhafter Künstler aus Rom.

Die Wahrnehmungen, daß sich in Kunstwerken der Geist, nicht sowol des Künstlers selbst, als besonders auch des Zeitalters ausspricht, macht die Frage Wissenswerth: mit weichen Arbeiten sich die vorzüglichsten Künstler beschäftigten oder beschäftigt wurden? Auch die flüchtigste historische Uebersicht dieser Art führt bey der Vergleichung mit dem, was zu andern Zeiten geschah, so wie dessen, was an verschiedenen Orten geschieht , zu Bemerkungen, die in der Wage des Urtheils über die Zeit entschiedenes Interesse haben. Die folgenden Aufsätze bieten einige solcher Materialien dar. Ihr nächster Zweck ist: die Aufmerksamkeit des Publikum auf Kunstgegenstände, so weit es in kurzer historischer Anzeige sich thun läßt, zu erhalten. Keinem Urtheile soll dabey vorgegriffen werden. Das würde gegen die Absicht dieser Nachrichten seyn.

I.
Studium (Attelier) des Bildhauers Thorwaldsen.

Eines der ausgezeichnetsten Werke dieses verdienstvollen Künstlers war sein kolossaler Mars, von welchem dem deutschen Publikum in öffentlichen Blättern Anzeige gemacht worden ist. Diese Statue wurde selbst von Canova und nach dem einstimmigen Urtheile aller Kunstverständigen als eines der vorzuglichsten vollendetsten Werke neuerer Kunst angesehen. – Der Künstler fand indessen noch keinen Anlaß, dies Modell auszuführen. Glücklicher war er bey der letzten von ihm modellirten Statue eines Adonis, indem er von Sr. königl. H. dem Kronprinzen von Baiern den Auftrag erhielt, sie zu gleicher Zeit mit einer Venus, die Canova für ebengedachten Prinzen zu verfertigen hatte, in Marmor auszuführen. Diese Statue ist nun ihrer Vollendung nahe, und wird den Ruhm des Künstlers eben so gewiß befestigen, als ihn die für Hrn. Hope jetzt ebenfalls fast fertige Statue des Jason begründete.
Seit dem obgedachten letzten Auftrage wurde Herr Thorwaldsen von der dänischen Regierung aufgefordert, vier große Basreliefs zu verfertigen, die als Verzierung in dem obern Theile eines neuen königlichen Pallastes zu stehen kommen sollen. Das Interesse, eine Arbeit von Bedeutung in seine Heimath zu senden, scheint den Künstler beseelt zu haben , indem er vier Gegenstände in solcher einfachen Größe dargestellt hat, daß es schwer seyn würde, sie von den besten Antiken zu unterscheiden.
Das erste dieser Basreliefs ist Symbol der Kraft. Herkules, auf der Löwenhaut sitzend, ruht mit der rechten Hand auf seiner Keule, während die Linke, welche das aufgezogene linke Knie mit dem Ellbogen anrührt, eine Schaale hält, gegen welche Hebe in einfach natürlicher Stellung ein Trinkgefäß, in Form einer Vase, mit der emporgehobenen Rechten herabsenkt.
Das zweyte ist Symbol der Gerechtigkeit. Der Vater der Götter sitzt in nachdenkend horchender Stellung, die schmetternden Blitze in der Hand haltend; ihm zur Seite, ruht der Adler. – Vor dem Gotte steht die Nemesis, mit dem rechten Fuß das Rad des Zufalls rollend , und liest eine Rolle ab.
Das dritte ist Symbol der Gesundheit. Aeskulap mit seinem von einer Schlange umwundenen Stabe, der in dem Basrelief einer Keule gleicht, in edler würdevoller sitzender Stellung. Vor ihm steht in aufkeimender Jugendfülle Hygeia, die eine Schaale darhält, aus welcher die Schlange Nahrung empfängt.
Das vierte ist Symbol der Weisheit. Prometheus hat sein Menschenbild geschaffen. In der Stellung eines Ermüdeten sitzt er in gekrümmter Stellung da, während Minerva, mit einfachem Helme bedeckt und mit der Linken den zart und edel gefalteten Mantel fassend , der nackten zwischen Kind und Jüngling stehenden Gestalt, im Bilde eines Schmetterlings, den sie dem Haupte der Statue aufsetzt, die Seele ertheilt.
Dies ist der Inhalt der vier Basreliefs. Wer je etwas von den klassischen Arbeiten des Hrn. Thorwaldsen sah, mag sich eine Idee von dem Sprechenden dieser Gruppen machen. Schwerlich aber wird er sich die Größe denken können, mit dem in engem Raume die Gegenstände aufgefaßt sind. Jedes Basrelief steht in einem Runde. – Die ganze Höhe jedes Steins beträgt etwa 4 Fuß. Zwey von diesen Basreliefs sind bereits in Marmor ausgeführt.

(Der Beschluß folgt.)


Nachrichten von den neuesten Arbeiten namhafter Künstler aus Rom.
I.
Studium (Attelier) des Bildhauers Thorwaldsen.

(Beschluß.)

Fast zu gleicher Zeit mit jenem Auftrage von der dänischen Regierung wurde dem Künstler etwas in dermaliger Zeit fast aus der Mode gekommenes aufgegeben, nämlich die Verfertigung mehrerer Basreliefs zu einem Taufstein. Er erhielt diese Aufforderung durch den für die Beförderung des Gedeihens der Künste so werkthätigen Baron v. Schubart aus Livorno.
Die Darstellung und Behandlung biblischer Gegenstände war Hrn. Thorwaldsen schon früher gelungen. Mehrere seiner Zeichnungen oder Entwürfe von Madonna-Bildern und andern auf Mutterliebe sich beziehenden ähnlichen Ideen zeigten , wie tief er den Geist des ersten und einzigen Mahlers der Madonnen studirt und gefaßt hatte. Daher ging er mit Liebe zu der von ihm verlangten Arbeit, die nunmehr in Marmor vollendet ist.
Die erste Seite des viereckigen Taufsteins stellt in dem Basrelief die Mutter des Christuskindes vor. Ihr Haupt neigt sich zu dem Kopfe des Kindes, das mit ähnlicher, aber mehr en face gesehener Bewegung zu dem mit der einen Hand auf dem Knie der Madonna zart auflehnenden Johannes kindlich hinabblickt. Das Christus-Kind ist nackend, Johannes mit einem leichte Falten bildenden Felle bekleidet. Das Gewand der Maria hilft das Ganze der Gruppe schön vollenden. Sie hält das Kind umschlungen, ungefähr wie die Madonna della sedia.
Die zweyte Seite stellt die Taufe Christi vor. Johannes und Christus sind als zwey edle Gestalten fast nackend dargestellt. Christus hält die Hände fromm übereinander gelegt über der Brust, und zieht das Mantel-Tuch, von welchem die eine Hüfte bedeckt ist, zu sich hinauf, so daß es über den linken Arm auf der andern Seite des linken Knies wieder hinabhängt. Durch dies Tuch wird der leere Raum, der bey der etwas vorgebeugten Stellung zwischen den Armen und den Knieen entstehen würde, ausgefüllt, und durch die Art, wie das Tuch geworfen ist, bilden sich angenehme Falten, und der ganze Körper scheint durchs Gewand hindurch. Auf eine ähnliche Art ist der taufende Johannes bekleidet; nur mit dem Unterschiede, daß seine Kleidung aus einem Felle besteht, das von einem schräg über die Brust hinlaufenden Bande gehalten wird, nachdem es in Falten, welche das Grandiose der Figur erheben, und die ganze Brust offen zeigen, zusammen gesunken ist.
Die dritte Seite stellt die evangelische Segnung der Kinder vor. Christus ist hier mit dem langen Leibrocke bekleidet. Das linke Bein und die Schulter sind von einem Mantel bedeckt, der sich den Formen des Körpers in großen Hauptmassen anschmiegt. Das eine Kind, das, dicht vor dem Christus stehend, auf dessen rechtem Knie mit den beyden Armen aufliegt, sieht in einer naiven Bewegung zu dem größern Kinde hin, das mit flach zusammengelegten Händen sich traulich annähert. Die Rechte des Christus hat sanft die seinem Knie auflehnende Linke des einen Kindes gefaßt. Die ausgestreckte Linke berührt die Stirn des größern Kindes. Beyde Kinder sind nur leicht mit umgebundnen zur Seite offnen Hemd-Röckchen bedeckt.
Auf der vierten Seite sieht man drey mit den Köpfen aneinander geschmiegte, himmelanschwebende Kinder, die schon den Engelkarakter angenommen haben, welches auch die Flügel bezeichnen. So spricht sich in dem Ganzen eine Folge von Ideen aus. – Das erste Bild stellt den Stifter der christlichen Lehre, das zweyte ihr schönstes Symbol, die Mutterliebe, das dritte die Weibe zur edlern Menschlichkeit, das vierte die Poesie des Glaubens dar.
Wir haben bey dieser Schilderung verweilen wollen, weil Hr. Thorwaldsen den Karakter der christlichen, hauptsächlich durch Raphael ausgebildeten, Idealfiguren nicht minder glücklich zu ergreifen weiß, als jenen höhern, strengern der Antike. Zartmenschlichmildes, das von innrer Anschauung, und der Idee des Heiligen, Uebersinnlichen hervorgerufen ist, steht in dem christlichen Ideale der unmittelbar sich aussprechenden Natur in den griechischen Idealbildern entgegen. Das Talent des Künstlers findet ein Medium, das zwischen beyden steht, und dies scheint uns Hrn. Thorwaldsens hauptsächliches Verdienst zu seyn bey seiner Darstellung christlicher Gegenstände. –
Die neueste Arbeit dieses Künstlers ist ein so eben im Modell fertig gewordenes Basrelief für den russischen General Balk, der mir Einsicht und Geschmack ausgezeichnete Produkte älterer und neuerer Kunst, hauptsächlich in Rom, gesammelt hat. Die dem Künstler aufgegebene Idee ist aus dem sechsten Gesange der Iliade. Paris sitzt neben Helena, während Hektor unwillig vor ihn hintritt:
Hektor schalt ihn erblickend und rief die beschämenden Worte, u. s.w.
Diese Arbeit gehört wieder zu den ächtklassischen Werken des Künstlers. – Die vollenderste Form der Antike spricht sich hier wie eine Antike aus. – Jene Ruhe, welche das bewegte Leben so schön in den Werken der Alten begleitet, ist fühlbar ausgedrückt. Einheit des Ganzen, in Einfachheit der Idee gefaßt, in reizender, dabey edler Natürlichkeit der Form dargestellt, machen den Hauptkarakter dieses Basreliefs aus. – Da ausdrücklich nur drey Figuren verlangt wurden, so konnte der Künstler aus die obige Schilderung Homers:
Aber Helena saß, die Argeierinn unter den Weibern, Emsig unter den Mägden umher anmuthige Werke Gebietend, keine Rücksicht nehmen.
Als Nebenarbeiten verfertigte Hr. Thorwaldsen in dem letzten Jahre noch eine kleine Büste der Demois. Ida Brun.

Generel kommentar

Denne tekst er en trykt artikel, der består af to dele udgivet over to dage i Morgenblatt für Gebildete Stände, se Grass, op. cit.
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Thiele
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Bertel Thorvaldsen
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Sidst opdateret 29.01.2015 Print