Presumably 21.4.1819

Sender

Franziska Caspers

Sender’s Location

Rom

Information on sender

Brevet har været lukket med et rødt laksegl. I seglet ses aftryk af en oval signet og teksten “KO[X]MO[X] ONH[X]N(?)”.

Recipient

Bertel Thorvaldsen

Recipient’s Location

Rom

Information on recipient

Udskrift: Al Signor / il Signor Alberto Thorwaldsen / Palazzo Tomati / à / Roma.

Dating based on

Dette udaterede brev har tidligere været foreslået dateret til onsdag d. 19.5.1819. Dette stemmer dog ikke overens med, hvad Caspers’ nære veninde Louise Seidler skriver i sine erindringer (jf. Kaufmann 2003, p. 214). Hun skriver, at Caspers drak te hos hende aftenen før adskillelsen, 20.4.1819. Nærværende brev skal sandsynligvis dateres til onsdag d. 21.4.1819.

Abstract

Caspers asks Thorvaldsen indignantly if he does not want to say goodbye to her. She sympathizes with him at a time that must be difficult for him and writes that the memories of Rome will adorn the rest of her life like the most beautiful flowers. She urges him to meet her at 10.30 at the Hotel de l’Europe, while Princess Grassalkovich is out. She concludes that letter by asking him to destroy it.

Document

Mittwoch früh.
Warum mein guter Thorwaldsen, wollen Sie mir nicht ein mündliches Lebewohl sagenI ? warum ohne ein freundliches Abschiedswort sich von einer Freundin trennen, der Sie unaussprechlich theuer sind ? Niemand in der Welt kann an Allem was Sie betrifft innigern, liebendern Antheil nehmen als ich, warum denn mich fliehen ? Ich fühle in meinem eignen Herzen Alles was das Ihre drückt u. belastet u. keine Aufopferung wäre mir zu schwer, die zu Ihrem Glücke beitragen könnte. Ach Gott! Ich fühle es sehr lebhaft wie schrecklich die letzten WochenII Ihr Gemüth beunruhigen mussten u. keine Stunde des Tages vergeht – ohne dass ich mit dem innigsten Interesse an Sie dachte – So gerne möchte ich Ihnen mündlich ein freundliches Wort sagen – Wir sehen uns ja vielleicht im ganzen Leben nicht wieder, warum den Augenblick vorübergehen lassen – den das Schicksal uns freundlich gönnt ? Ihre Freundschaft, Ihre Liebe sind mir so unaussprechlich theuer, dass ich nie ein ander Glück begehre. – Die Erinnerungen von RomIII werden mein Leben mit den schönsten Blüthen schmücken u. theurer werden mir diese Erinnerungen seyn – als alles die Gegenwart mir bieten könnte – Warum aber die herrlichen Erinnerungen durch die stören – sie dieses Mal durch Ihren eignen Willen nicht gesehen zu haben – mich so, wie man sich von den Gleichgültigen trennt – von Ihnen, theurer Alberto getrennt zu haben – Niemand in der ganzen Welt weiss etwas von diesem Briefe – u. auch Ihr vertrautester FreundIV soll u. darf nichts davon wissen – Ich konnte der Eingebung, dem Drange meines Herzens nicht wiederstehn – Das Ihre wird mich begreifen – u. nicht falsch beurtheilen – That ich Unrecht zu schreiben, so muss es der entschuldigen – der mein Herz kennt – Guter, lieber Thorwaldsen, kommen Sie heute zu mir, Sie darum zu bitten ist der Zweck dieses Briefes – Ich beurtheile Sie nach mir u. denke, dass es Ihnen wohl lieber ist – mich bei dem ersten Wiedersehen allein zu treffen – Die FürstinV fährt um 10 Uhr aus u. kommt vor 12 nicht nach Hause – Das ignorieren Sie, Sie wollen zu ihr kommen, finden sie nicht u. machen mir Ihren Besuch, was ganz natürlich ist; Ich freue mich unendlich Sie zu sehen u. bitte Sie mir diese erste u. letzte Bitte – nicht abzuschlagen – Sie haben in mir eine treue Freundin u. Theilnehmerin an Ihren Leiden – Nichts in der Welt kann ja die Gefühle schwächen, die mein Herz für Sie erfüllt – Täglich bete ich für Ihr Wohl – u. mein letzter Gedanke im Leben wird noch Gebeth für Sie seyn!
Kommen Sie bestimmt um halb 11 Uhr, nicht später lassen Sie sich durch kein Geschäft, keinen Besuch abhalten – unser Wiedersehen soll recht freundlich seyn – Wir wohnen in dem Hotel de l’EuropeVI secondo piano – Aus meinem Fenster kann ich auf die spanische Treppe sehen u. Ihnen daher einen freundlichen, guten Morgen winken noch ehe mein Mund ihn ausspricht –
Können Sie mir nicht gleich durch die UeberbringerinVII schriftlich antworten – so thun Sie es gar nicht, sondern sagen Sie nur ein freundliches Ja – Und kein Nein, mein theurer Freund, es würde mir zu, zu wehe thun –
Um halb 11 Uhr erwarte ich Sie – noch einmal, vernichten Sie diesen Brief u. Niemand erfahre je seinen Inhalt – Sie entschuldigen mich – Andre würden mich bitter tadeln –
FaniscaVIII

General Comment

Kommentarerne til dette brev er under udarbejdelse.

Archival Reference

m35 V, nr. 31

Other references

Subjects

Persons

Commentaries

  1. At Thorvaldsen ikke ville sige farvel og mødes med den forelskede Caspers forekommer ikke overraskende – hvad Thorvaldsens habitus angår. Thorvaldsen lader til at have været konfliktsky anlagt i kærlighedssager, og hans typiske reaktion synes at have været at trække sig, hvis noget blev kompliceret og/eller involverede sårede følelser.

  2. Begivenhederne i de foregående uger, som Caspers let kunne sætte sig ind måtte forurolige Thorvaldsen, lader sig næppe endeligt identificere. Dog kunne der med sandsynlighed være tale om hændelser frem mod Thorvaldsens endelige brud med den skotske kvinde Frances Mackenzie 2.5.1819.

  3. I et brev fra Caspers til Thorvaldsen skrevet mange år senere, 18.2. 1834, nævner hun deres fælles oplevelser hos Wilhelm og Caroline von Humboldt og på Vatikanmuseet som særligt minderige.

  4. Det er uvist, om Caspers sigter til en bestemt person med sit påbud om, at ingen, end ikke Thorvaldsens “fortroligste ven”, må vide om brevet. Thorvaldsen havde imidlertid muligvis ladet en meget personlig besked til Caspers – den, at han ikke kunne gifte sig med hende – overgå til hende via sin ven P.O. Brøndsted, så der er en vis sandsynlighed for, at det er ham, hun har ment. Se hertil Louise Seidlers erindringer (Kaufmann 2003, p. 214) og Caspers’ biografi.

  5. Den ungarske fyrstinde Maria Leopoldina Grassalkovich, som Caspers var ansat hos.

  6. Det omtalte Hotel de l’Europe ved Den Spanske Trappe findes ikke mere.

  7. Den kvinde, der har overbragt brevet, er ikke identificeret.

  8. Brevet er underskrevet med Caspers’ kælenavn Fanisca, som hun kaldte sig over for nære venner, således fx over for veninden Charlotte Thierry.

Last updated 04.12.2016