Stuttgart, 28. August 1824.
Verehrtester Herr und Freund!
Herr Imhoff aus der Schweiz, von welchem ich Ihnen vor kurzem geschrieben, überbringt Ihnen dieser Brief. Ich hoffe daß meine Bitte ins freundlicher Gehör bey Ihnen gefunden, und wiederhole noch einmal den herzlichen Wunsch, daß es ihm gelingen möge, sich Ihre Liebe zu erwerben, und unter Ihre Schüler gezählt zu werden. Einen aufmerksamen und folgsamen Zögling werden Sie gewiß an ihm haben. [Auch so] sehr er sich jetzt schon freut in Ihre Nähe zu kommen, so wird er dieß Glück erst nach einiger Zeit vollkommen zu schätzen wissen. Wollen Sie ihm nur gütigst erlauben, Ihr Basrelief der Nacht für Hrn. v. Cotta zu copiren, so bitte ich Sie nur die Gefälligkeit, mir oder Hrn. v. Cotta nach Vollendung desselben wissen zu lassen, wie hoch Sie das Verdienst des junge Künstlers an dem Werk anschlagen, damit solcher nach dem ihm zu leistenden Vorschuß berechnet werden kann. Ich freue mich, auch durch ihn öfter Nachrichten von Ihnen und Ihren Arbeite zu erhalten. Hr. v. Cotta empfehlt sich Ihnen aufs Beste, so auch Boisserée’s und Dannecker. Erhalt[en] S[ie m]ir Ihr freundlicher Wohlwollen und genehmign Sie die [V]ersicherung der innigen Verehrung womit ich stets bin
Ihr
gehorsamster dr
Schorn.