Frankfurt a/M. d. 29. Januar 1816.
Ich hoffe
mein Verehrtester Herr und Freund
dass Ihnen meine beiden Briefe, wovon der lezte vom 18te. December einen Wechsel von 60 Louisd’or oder f 550. Augsburg Corrent enthielt, richtig zugekommen sind, und dass nicht Krankheit es ist was Sie bisher abgehalten hat, mir in ein [einige] paar Zeilen ein Zeichen Ihres Wohlbefindens und einige Merkmale Ihres freundschaftlichen Andenkens und Ihres schaetzbaren Wohlwollens für ein paar Reisende zu geben, die sich Ihrer Bekantschaft und Ihres angenehmen Umgangs während eines unvergesslichen Auffenthalts in Rom oft mit Waerme erinnern und stets mit Lebhaftigkeit erfreuen. Meine Frau fragt mich sehr oft um Nachrichten von Ihnen und von unsern dortigen Freunden, und sehnt sich, bey dem gegenwaertigen höchst unangenehmen Winter der ihrer Gesundheit nicht günstig ist, doppelt nach den dortigen milden Himmel zurück. Sie laest sich Ihnen vielmals empfehlen.
Der stich Ihrer schoenen Basreliefs geht ohne Zweifel ununter[br]ochen fort. Hr. Ruschwey hat mir einmal in einem Briefe Nachricht davon gegeben. Wie weit sind wir jetzt damit ? Was von Platten fertig ist bitte ich Sie an Herrn Ruschwey zu geben, welchen ich heute ersuche, solche mit andern, die nunmehr dort für mich vorrätig liegen, ehestens an mich abzusenden. Sobald ich über den Gang des Sache etwas weiss, werde ich Bedacht nehmen, auch den weiter noethigen Fond dafür an Sie zu übermachen.
Bey meiner Abreise von Rom liess ich Ihnen ein Mandat von 200 Scudis auf Hrn. Torlonia zurück, wofür ich demselben den Fond in Augsburger Wechseln übergeben hatte. Haben Sie solche von ihm bezogen Haben Sie vielleicht eine weitere Zahlung für meine Rechnung von diesem Hause empfangen Hr. Torlonia giebt mir Nachricht er habe Ihnen 400 Scudi gegen mein Mandat ausbezahlt, und ich antworte ihm mit der heutigen Post durch Herrn Bethmanns Entschluss, dass ich davon nichts wisse, und dass mein an Sie übergebenes Mandat nur von 200 Scudi gewesen sey. Seyn Sie so gütig und geben Sie mir hiervon in ein paar Zeilen durch naechste Post gewisse Versicherung, damit ich Herrn Torlonia, welcher vielleicht gleich wieder deshalb antwortet, mit Zuversicht dienen kann. Leben Sie wohl, mein Werthester und Verehrtester, und lassen Sie mich Ihrer Freundschaft empfohlen bleibe.
der Ihrige
Joh. Friedr. Wenner
[På brevets udskriftsside et regnestykke med blæk, antagelig med Thorvaldsens hånd:]
4 4 4 14 |
90 36 68 9 03 |