Berlin den 18 Juli 1816.
Ihnen, theuerster Freund, habe ich erst vor wenigen Tagen durch den vortreflichen Bildhauer Rauch geschrieben; aber ich kann es nicht umgehen Ihnen einen herzlichen Gruß zu senden, durch meinen Freund den Doctor Brandis, Legationssecretair bey dem Königl Preußischen Gesandten dem Staatsrath Niebuhr. Er wird sich Ihnen schon als Landsmann besser empfehlen als ich es kann. Aber ich wollte hier auch nur Ihnen sagen, daß ich von Frankfurt aus, von allen Seiten die größten Freudensbezeugungen über die Proben höre, die Sie von Monumente dafür geschickt haben. Sie haben so sehnsüchtige Hoffnungen erragt, daß es auch nur mit Sehnsucht erwartet wird. Der Himmel gebe Ihnen Lust und Alles was Sie bedürfen um mit Ihrer Kunst uns aus einer schlechten Gegenwart in ein schönere Gegenwart hinüber zu zaubern. Sie als Bildhauer können jetzt als ein Gesetzgeber im Reiche des Schönen auftreten, und wirken auf Jahrtausende hin wie die Meister zu Perikles Zeit. Wer sollte Sie nicht beneiden. Doch ich liebe Sie zu sehr und bitte Sie nur auf einen Augenblick um Ihr freundliches Andenken; dieß ragt jetzt schon meine Seele zu frohen Gefühlen auf. Mit innigster Verehrung und Anhänglichkeit Ihr ergebener
Carl Ritter
Addresse (Nicolai Buchhandlung in Berlin)
Wissen Sie daß Dannecker in Stuttgard einen Christus für Kaiser Alexander bearbeitet? Können wir nicht einmahl durch Sie, den Restaurator, etwas erfahren über die Gruppe der 17 Statuen aus Aegina? und wann erscheint ihr Basrelief des Einzuges Alexanders in Babylon im Kupferstich?
[På brevets udskriftsside er skrevet med blyant, før brevet blev åbnet:]
Brandis d.
Preuss Legationsse-
cretair
har været her med mig[?] Lund.