Lieber Herr Thorwaldson
Die schöne Gelegenheit einliegenden Brief durch einen Bekanten von Lundt Postfrey und ungelesen nach Livorno zu schicken, benutze ich in der Eile, um mich bey Ihnen bester Thorwaldson in Erinnerung zu bringen; mit der Bitte einliegenden Brief an Cramer, oder wenn Er nicht mehr unter den Lebenden ist, (wie ich leider nach mehreren Nachrichten vermuthen muß) an von Huth zu besorgen. Ihre Addresse bediehne ich mir darum, weil ich so versichert bien daß Dieses in die rechten Hände kommt.
Mier geht es übrigens, wie mann zu sagen schlecht – erträglich schlecht – und werde in Hofnungen daß es endlich beßer werden soll wohl ald und grau werden: es lohnt sich auch kaum die Mühe zu schreiben was ich mache, und wie es mier hier ergeht: was ich in der Eile über meiner Zustandt schreiben kann und was mier unentlich besondern Sorge macht werden Sie aus dem Inhallt des Briefes an Cramer ersehen. Jetz mahle ich daß Portraijt Se. Hoheit des Prinzen Friederich, bey dieser Gelegenheit sagte Er mir Er würde Sie schreiben und zu einen Besuche hierher einladen – sollten wir uns hier in Norden würklich Hofnung dazu machen können!!
Leben Sie wohl bester Her Thorwaldsen, Gott erhalte Sie bey guter Gesundheit, und erfreuen mich bey Gelegenheit mit ein Zeichen Ihres guten Andenkens, und Sie sich wohl zu einen Besuche hierheer entschließen werden Sie, einmal wiederzusehen würde ganz besonders erfreuen Ihren aufrichtigen und
Copenhagen den 17te. Jannuar | Ergebenster Freunde |
1812 | C:A: Böhndel. |
Meinen herzlichsten Grüße an alle allten Bekannten und Freunde, die Sich meiner noch erinnern.