No. 8531 of 10319
Sender Date Recipient
Johan Bravo [+]

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Rom

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Brevet har været lukket med et rødt laksegl med initialerne “JB”.

26.7.1840 [+]

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Dateringen fremgår af brevet.

Bertel Thorvaldsen [+]

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København

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Udskrift: Danimarca. Sr. Hochwohlgeboren / Herrn Conferenzrath A. Thorvaldsen / GroβKreuz des Dannebrog / & & & / Kopenhagen.
Poststemplet: “ROMA AUG. 1840” og “T.T. HAMBURG 13 Aug. 40.”

Abstract

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Rom 26 Juli 1840

Hochgeehrter Herr Conferenzrath
Die Nachricht von dem Absterben der Prinzessin hier, ist Ihnen gewiß längst bekannt, indem gleich darauf eine Staffette mit der Trauernachricht nach Dänemark an unsern König abgeschickt wurde. Sie ist am 13d. in einem kleinem Gartenhaus in der Longara, wo sie die lezten Monate wohnte, und welches sie gegen alle Vorstellungen nicht verlassen wollte, gestorben. Der Doctor hatte ihr längst gesagt daß wenn sie nicht fortziehen werde, sie unmöglich den Sommer über leben könne, bis es zu spät war. Charlotte Harbo von der ich grüßen soll, war acht Tage vorher aus Dänemark als ihre Hofdame eingetrofen und wird nun mit der Frau Wedel zurückreisen.

Mit der größten Freude haben wir hier nun als ganz gewiß vernommen, daß Sie zum Winter hierher zurück kehren werden und ich kann Ihnen meine eigne Freude nicht genügsam ausdrücken, Sie wieder zu sehen. Aber vorher lieber Thorvaldsen bitte ich Sie doch gefälligst nochmals zu schreiben und mir zum Wenigsten auf folgende zwei Punkte zu antworten.
1) Der König von Würtemberg läß bei mir anfragen wann Sie zurück kehren und wie es denn mit der Ausführung und Vollendung der Gruppe der Grazien und der Basreliefs steht. Ich habe ihm im vorigen Jahre bereits Ihren Willen darüber mitgetheilt doch scheint er darauf keine Rücksicht genommen zu haben und er will eine bestimmte Antwort. Soll ich ihm die fertigen Basrelief 6 an der Zahl: die vier Jahrzeiten, Venus mit Amor u das Nest mit Liebesgötter, ausliefern oder nicht ?
2) Dr. Otto Jahn hat aus Kiel geschrieben, daß die Etatsrathin Thiedemann daselbst das Grabmonument der Auguste Böhmer (bei Thiele Platte XLVIII) und eine Büste zu haben wünscht, welche Sachen seiner Zeit von Schelling bestellt und bezahlt wären und von dem sie es als Geschenk erhalten. Wie soll ich mich dabei benehmen und was soll ich antworten. Ich habe einstweilen diese drei Basreliefs aus dem kleinen Studio, wo sie von der feuchten Wand ganz gelb geworden sind, an die Luft bringen lassen um sie zu bleichen und auszutrocknen.

Meinem Brief vom 29 April durch Hr. Professor, Sekretär Thiele haben Sie doch seiner Zeit erhalten und lieber Thorvaldsen ich empfehle mich nochmals Ihrer Gewogenheit und Ihrer Fürsprache, denn soll bei dem König etwas für mich bewirkt worden, so kenne ich keinen andern Mann als Sie der im Stande wäre dieses durchzuführen und geschieht dieses nicht so lange Sie noch dort sind, so ist keine Hoffnung mehr für mich übrig. Nehmen Sie mir diese Zudringlichkeit nicht übel auf, denn obgleich ich völlig überzeugt bin daß Sie gewiß Alles und willig thun um mein Glück zu fördern, so bin ich doch jezt ganz ängstlich, wie ich höre, daß Sie bald von dort abreisen wollen ohne daß ein Beschluß für meine Zukunft gefaßt sey. Kolb meint wenn Sie mal mit dem König direkt darüber sprechen wollten, das würde am besten helfen und würde mehr früchten als alle Bittschriften. Wie gesagt meine Hoffnung ist ganz auf Sie gestüzt, von dem ich immer die größten Beweise von Wohlwollen empfangen, und ich bitte überzeugt zu seyn daß Sie diese an keinen Undankbaren verschwendet haben.

Hier geht sonst Alles beim Alten und Ihr Haus und Studio sind in der besten Ordnung. A. Torlonia hat sich mit einer Prinzessin Colonna aus Neapel verheirathet; er wird diesen Winter große Gesellschaften geben. Er hat, auf meine Vorstellung, an Galli die Statue von Mars bestellt, wozu dieser bereits eine sehr schöne Skizze gemacht. Von der alten Herzogin, Don Alessander, Don Carlo und sogar von Don Marina soll ich grüßen. So auch von Overbeck, Tenerani, Vollard, Ricci, Kolb, Visconti und von allen Landsleuten die herzlichsten Grüße. Professor Wagner ist gestern auf einige Monate nach Neapel gereist. Ihre werthe Tochter mit Mann und Enkel sind in Albano. Wir haben dieses Jahr einen herrlichen Sommer, es ist wohl warm, aber doch nicht gar zu heiß, bei beständigen blauen Himmel und man hört nichts von Krankheiten.

Im großen Studio wäre die lezte Woche bald ein Monsignore todgeschlagen, der hineingekommen war um Ihre Arbeiten anzusehen. Indem er eben von einer Stelle fortgegangen war, wo das kleine Basrelief steht die Madonna mit dem Christuskind und Johannes, fiel vom Dach eine der großen Mauersteine, worauf die Ziagela liegen herunter und schlug tief im Boden hinein. La Madonna ha fatte un miracolo! –

Ihre Antwort entgegen sehend verbleibt mit wahrer Hochachtung

Ihr ergebenster Diene[r]
J. Bravo.

Archival Reference
m23 1840, nr. 23
Last updated 10.05.2011 Print